Rund um das Thema Kopfschmerzen ranken sich viele Mythen und Irrtümer: Schokolade löst Migräne aus oder ein Wetterumschwung führt zu drückendem Schmerz im Kopf. Gregor Brössner, Gernot Luthringshausen und Ulrike Rossegg sind Mitglieder der „Initiative schmerzlos“ und haben häufige Mythen rund ums Thema Kopfschmerz unter die Lupe genommen.
Falsch! Der Föhn sei schuld, das nahende Gewitter oder der Wetterwechsel, heißt es: Viele Betroffene bringen ihre Kopfschmerzen mit dem Wetter in Verbindung, aber Untersuchungen haben gezeigt, dass noch kein Zusammenhang zwischen der Wetterlage und dem Auftreten von Kopfschmerzen erwiesen ist. Dazu wurden die Aufzeichnungen von Patienten mit Wetterdaten verglichen. Warum es Patienten so empfinden, ist eine offene Frage. „Ja, es gibt Menschen, die bei bestimmten Wetterlagen solche Beschwerden haben“, bestätigt Hans-Peter Hutter, Umweltmediziner an der MedUni Wien. Dazu gebe es auch Beobachtungsstudien. Aber: Eine wissenschaftliche Erklärung dafür, wie Beschwerden und Wetterwechsel zusammenhängen, fehlt zum größten Teil.
Falsch! „Nahrungsmittel sind das wohl am meisten untersuchte Gebiet unter den Migräne-Auslösern“, sagt Brössner. Dabei habe sich aber gezeigt, dass es nur ganz wenige Stoffe gibt, die bei Migränepatienten regelmäßig Beschwerden auslösen. Käse oder Nüsse zählen nicht dazu, aber ein Viertel der Patienten reagiert sensibel auf Alkohol: „Enthaltene Stoffe, die noch nicht identifiziert sind, können Kopfschmerzen verursachen“, sagt Brössner.
Die meisten Kopfschmerzarten suchen Männer und Frauengleichermaßen heim. Einen geschlechterspezifischen Unterschied gibt es aber bei der Migräne, davon sind Frauen tatsächlich häufiger betroffen. Das Verhältnis zwischen Mann und Frau liegt bei 3 zu 1. Dabei spielen die Hormone eine große Rolle.