Man öffnet die Haustür, tritt nach draußen, atmet die kalte Luft ein - und plötzlich ist da der Schmerz in der Brust. Es kann ein Brennen, ein drückender Schmerz oder eine Engegefühl sein, das anfallsartig auftritt und das Betroffene jedenfalls ernst nehmen sollten. Denn: Diese Beschwerden können ein Anzeichen dafür sein, dass die Herzkranzgefäße verengt sind und man an der koronaren Herzkrankheit leidet.
Verengte Gefäße
Die Kälte sorgt nicht nur für Gänsehaut und dafür, dass wir die Schultern hochziehen. Nein, auch unsere Gefäße reagieren auf die kalten Temperaturen: Sie ziehen sich zusammen und das Herz muss das Blut gegen erhöhten Widerstand pumpen. „Sind die Gefäße schon vorgeschädigt, kann das zu einer Durchblutungsstörung führen“, erklärt der deutsche Experte Detlef Moka. „Der daraus resultierende Sauerstoffmangel äußert sich mit plötzlicher Atemnot, Brennen, Schmerzen oder Druckgefühl im Brustkorb.“
"Meist ist dieses Gefühl ein Hinweis darauf, dass eine Durchblutungsstörung in den Herzgefäßen vorliegt", erklärt Gerhard Stark, Internist und Direktor der Barmherzigen Brüder Österreich. Und es sollte für Betroffene ein Hinweis sein, dringend den Arzt aufzusuchen und die Herzgesundheit checken zu lassen.
Anstrengung meiden
Wer bereits weiß, dass er an verengten Herzkranzgefäßen leidet, sollte körperliche Anstrengungen bei Kälteeinbrüchen jedenfalls vermeiden. „Sport nur in Innenräumen treiben und das Schneeschaufeln anderen überlassen“, rät Moka. Man sollte das Haus nicht vor elf Uhr vormittags verlassen, sich dann auch ordentlich einpacken, und besonders den Hals und den Kopf gut schützen - denn hier verliert der Körper die meiste Wärme, ist der Rat von Stark.
Dass der Winter eine Hochrisikozeit für das Herz ist, bestätigen bereits viele Studien: Im Winter sterben signifikant mehr Menschen an einem Herzinfarkt oder dem plötzlichen Herztod.
Sonja Saurugger