Es ist der zweite große Schock für die Pop-Welt binnen weniger Monate. Wie das US-Promi-Portal "TMZ" unter Berufung auf Polizeikreise berichtet, hat sich Chester Bennington erhängt. Laut TMZ soll die Leiche des Musikers am Donnerstag um 9 Uhr Ortszeit in seiner Privatresidenz in Palos Verdes Estates in der Nähe von Los Angeles gefunden worden sein. Ein Gerichtsmediziner soll den Tod des Sängers bestätigt haben.
Der aus Arizona gebürtige Sänger, Frontman der US-Band Linkin Park, hatte offen darüber gesprochen, jahrelang unter seiner Sucht nach Alkohol und Drogen sowie Depressionen gelitten zu haben. Der deutschen "Bild"-Zeitung hatte er im Vorjahr in einem Interview gestanden: "Das war eine harte Zeit. Ich hatte eine Art Burn-out, aber nicht, weil ich mich müde fühlte. Ich hatte einfach die Schnauze voll von der Welt. Ich wollte nichts mehr machen, wollte niemanden sehen. Einmal habe ich meinem Therapeuten gesagt, dass ich nichts mehr hören kann. Ich war sogar soweit zu sagen, dass ich kein Mensch mehr sein wollte".
Chester Bennington wurde nur 41 Jahre alt. Er war mit seiner zweiten Frau Talinda verheiratet und hinterlässt sechs Kinder von zwei Frauen.
Sein Tod weist tragische Querbezüge auf. Denn Chester Bennington war eng mit Chris Cornell, dem Sänger von Soundgarden, befreundet. Cornell, der gestern seinen 53. Geburtstag gefeiert hätte, wurde im Mai in einem Hotel erhängt aufgefunden. Bei der Beerdigung von Cornell sang Bennington Leonhard Cohens berührenden Song "Hallelujah". Und in einem Trauerbrief schrieb Bennington: "Ich kann mir keine Welt ohne dich vorstellen". Jetzt zog er daraus zutiefst erschütternde Konsequenzen.
„Ruhe in Frieden, Held meiner Zeit“
Die Trauer nach der Todesmeldung ist unter Fans und Musiker-Kollegen groß. "Ein Held meiner Jugend" ist da oft zu lesen. Oder: "Danke Chester".
Biographie
Chester Charles Bennington wurde am 20. März 1976 in Phoenix, Arizona, geboren. Er war Sänger der Bands Linkin Park und Dead by Sunrise sowie ehemaliger Sänger der Stone Temple Pilots.
Mit seinem Jugendfreund Sean Dowdell gründete er 1993 die Band Sean Dowdell and his Friends? und erfüllte sich damit den Traum, Musiker zu werden. Auf der Schattenseite geriet der Musiker an Drogen und trank große Mengen Alkohol, um seine von Missbrauch geprägte Kindheit zu bewältigen. Der Erfolg von Benningtons und Dowdells Band, die inzwischen Grey Daze hieß, war eher bescheiden, wodurch nach zwei Alben im Jahr 1998 das Aus kam. Bennington's Karriere als Musiker schien nun vor dem Aus zu stehen.
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Am 20. März 1999, an seinem 23. Geburtstag, erhielt Bennington einen Anruf von Jeff Blue, einem ehemaligen Manager von Zomba Music. Blue betreute zu diesem Zeitpunkt die Band Xero, die auf der Suche nach einem neuen Sänger war. Blue bat Bennington, seinen Gesang über Xero-Demos einzusingen. Noch in derselben Nacht schloss Bennington sich in ein Tonstudio ein und stellte innerhalb von drei Tagen sämtliche Demos fertig. Anschließend spielte er Blue die Demos per Telefon vor und wurde dadurch nach Augora Hills zu Xero eingeladen. Nach einer Bewerbungs-Musiksession fand Xero in Chester Bennington einen neuen Sänger.
Nach fünf Wochen, am 1. Mai 1999, wurde bereits in Eigenregie die erste EP veröffentlicht, die sich jedoch nicht gut verkaufte. Schließlich fand die Band in Warner Music Group einen Verleger, und veröffentlichte unter dem Namen Linkin Park am 24. Oktober 2000 das erste Album, welches sich über 24 Millionen Mal verkaufte.
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