Keine Spur von Politikverdrossenheit: Das Interesse an der Nationalratswahl ist hoch, wie die Quoten der Fernsehsender zeigen. Die Zweier-Konfrontationen und Elefantenrunden haben im Schnitt pro Sendung mehr als eine halbe Million Österreicher verfolgt. Die Duelle von SPÖ und FPÖ gegen die ÖVP kamen im ORF sogar auf über 900.000 und auf Puls 4 auf rund 600.000 Seher.

Den Reichweitenrekord des Wahlkampfs stellte aber die ORF-Elefantenrunde am Donnerstagabend auf: Im Schnitt 1,21 Millionen Menschen sahen die Diskussion - die letzte vor der Wahl am Sonntag. In der Spitze waren es sogar bis zu 1,4 Millionen. Der Marktanteil betrug 41 Prozent. Auch die ZiB 2 lag am Donnerstag mit 1,1 Millionen Zuschauern weit über dem Schnitt. Zum Vergleich: Die Puls-4-Elefantenrunde am 24. September sahen im Schnitt 560.000 TV-Konsumenten, jene auf ATV am 1. Oktober verfolgten durchschnittlich 526.000.

Unter den Duellen lockte die Paarung SPÖ gegen ÖVP die meisten Leute vor die Fernsehgeräte - sowohl im ORF als auch im Privat-TV. Den Schlagabtausch zwischen Christian Kern (SPÖ) und Sebastian Kurz (ÖVP) auf Puls 4 sahen im Schnitt 623.000 Österreich, die Konfrontation im sogar ORF 970.000. Ein ähnliches hohes Interesse gab es bei Kurz gegen FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache mit durchschnittlich 904.000 Zuseher im ORF und 587.000 auf Puls 4.

Einen großen Erfolg verzeichnete auch Spartensender ORF III: Die von Österreichs Bundesländerzeitungen (darunter die Kleine Zeitung) und "Die Presse" veranstaltete Dreierkonfrontation Kern/Kurz/Strache am 15. September in Linz sorgte mit 352.000 Zuschauern bei 13 Prozent Marktanteil für den bisherigen ORF-III-Höchstwert.

Top-Werte auch für die Sendungen bei Puls 4
Top-Werte auch für die Sendungen bei Puls 4 © APA/AFP/Klamar

Die jeweils geringsten Reichweiten hatten die Duelle zwischen Grünen-Chefin Ulrike Lunacek und Neos-Chef Matthias Strolz. Das grün-pinke Duell im ORF kam auf durchschnittlich 483.000 Zuseher, jenes im Privatfernsehen nur auf 151.000. Durch die Bank gute Einschaltzahlen hatten hingegen die Duelle gegen die FPÖ.

Obwohl alle Duellpaarungen zuerst auf Puls 4 liefen, hatte der öffentlich-rechtliche ORF als Marktführer im Schnitt eine doppelt so hohe Reichweite. Nichtsdestotrotz freute sich auch ProSiebenSat1Puls4-Chef Markus Breitenecker über historische Quotenrekorde und sehr gute Marktanteile in der Werbezielgruppe.