Sieben Jahre lang war es ruhig. Musikalisch. Bei seinem Rückzug ins Private fiel Gisbert zu Knyphausen zunächst in ein Loch. Mental. Musikalisch. Ein Engagement als Bassist der Band von Entertainer Olli Schulz sorgte zwei Jahre lang für Abwechslung: für einen Fluchtpunkt vor den dunklen Gedanken. Der Rückzug in die zweite Reihe hat ihm gutgetan. Sein neues Album „Das Licht dieser Welt“ versinkt nicht in Melancholie. „Die schwierigste Phase habe ich in aller Stille durchgemacht. Und die kommt in den neuen Songs nicht vor.“ Trotzdem konnte der 38-Jährige den Tod seines Freundes und Musikkollegen Nils Koppruch nicht ganz verdrängen. In „Etwas Besseres als den Tod“ schrieb er seinem langjährigen Wegbegleiter eine Hommage.Der Berliner erzählt Großes anhand von kleinen Geschichten. Floskeln, Phrasen verbindet er zu neuen Gedanken. Präzise und poetisch, mehr sprechend als singend. In bester Singer-Songwriter-Manier. Der 38-Jährige beweist, das er zu den interessantesten Geschichtenerzählern im deutschsprachigen Raum gehört. „Das Licht dieser Welt“ ist ein geschlossenes Album, keine Ansammlung von Songs geworden. Vielschichtig, lebensbejahend, an manchen Stellen auch melancholisch. Einfach schön.

Und die Fangemeinde ist ihm trotzt der langen Pause treu geblieben. Denn seine Kurztournee seines dritten Soloalbum ist restlos ausverkauft. Gut so.

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