Gemeinsam mit seinem langjährigen Bruder im Geiste, Ernst M. Binder, ebnete er vor drei Jahrzehnten von Graz aus dem Gegenwartstheater Wege, in einer Intensität, die auch international für Aufsehen sorgte. Nun trauert die Kulturszene, wenige Monate nach dem Tod von Ernst M. Binder, auch um Christian Pölzl, der 54-jährig verstarb.
Das Duo Binder & Pölzl zeichnete ab 1987 mit dem von ihnen gegründeten forum stadtpark theater für viele Uraufführungen verantwortlich. Wobei Christian Pölzl etwa bei Inszenierungen von Stücken von Wolfgang Bauer auch als Schauspieler glänzte. 1993 trennten sich ihre Wege zum Teil, die Verbundenheit blieb.
Christian Pölzl betätigte sich bei anderen Gruppen der freien Szene, trat auch als Musiker in Erscheinung und sorgte durch Inszenierungen von Harald Müllers „Totenfloß“ oder Wolfgang Bauers „Fieberkopf“ für Furore. Dynamik war sein Markenzeichen, sie wich allzu früh der Stille.
Werner Krause