Das haben die aber bestimmt geübt, oder?“, fragt ein Kind mit tellergroßen Augen, als die Bühne mit Segelboot-Charakter auf dem Grazer Hauptplatz zum Leben erweckt, und mit risikofreudiger Artistik bespielt wird.

Die Ausstattung: Klaviere. Natürlich wird auf ihnen ordnungsgemäß geklimpert, doch La Strada hat, wie so oft, auch hier wieder ein Ass aus dem Ärmel gezaubert: Kurzerhand werden die sperrigen Instrumente zu Turngeräten umfunktioniert, mit Seilen in die Luft gehoben, übereinandergestapelt oder für einen waghalsigen Balanceakt zweckentfremdet. d’irque & fien heißt das belgisch-französische Duo, das seine Zirkus-Profession abseits der klischeebehafteten Manege mit der Liebe zur Musik verbindet und mit ihrem neuem Programm „Sol Bémol“ Groß und Klein in Atem hält.


Auf allzu große Perfektion sollte man allerdings nicht hoffen – die beiden machen sich gerne einen Spaß daraus, Tollpatschigkeit zu mimen und ohne mit der Wimper zu zucken, in die Tiefe zu preschen oder sich andere skurrile Missgeschicke auszudenken. Gedankt wird es ihnen mit donnerndem Applaus.

Finaaaaaale!

Zum heutigen Finale zeigt das Festival eine jener magisch-poetischen Produktionen, die altbekannte Orte in völlig neuem Licht erscheinen lassen. Im Mondschein werden im Naherholungsgebiet Auwiesen ab 21.15 Uhr illuminierte Figuren über die Mur schweben, wenn die Compagnie Ilotopie die Wasseroberfläche als Bühne nutzt.

Finale an der Mur
Finale an der Mur © Steve Eggleton