Der Weg von Fiston Mwanza Mujila (35) führt weiterhin steil nach oben. Der aus der Demokratischen Republik Kongo stammende Autor ist vielen Literaturfreunden sicher noch als eloquenter und wortstarker Grazer Stadtschreiber und durch seine Präsenz bei uniT Graz und das Retzhofer Drama Forum in Erinnerung. Nun gewann der enorm vielseitige Dichter, der auch mehrere Dramen und Gedichtbändeschuf, in Lagos den mit 15.000 britischen Pfund dotierten „Etisalat Preis“, die derzeit höchste afrikanische Auszeichnung für einen Debüt-Roman.
Preisgekrönt wurde „Tram 83“, ein in französischer Sprache geschriebenes Werk, mit dem Fiston Mwanza bald international für noch mehr Aufsehen sorgen könnte. Denn der Roman rund um die bizarre und brodelnde Bordellbar Tram 83 in Fiston Mwanzas Heimatstadt Lubumbashi, 2014 in Frankreich mit großen Lobeshymnen bedacht, zu den zehn wichtigsten Neuerscheinungen des Jahres auserkoren und mit dem Grand Prix SGDL ausgezeichnet, ist, wie wir berichteten, auch für den renommierten Man Booker Prize International nominiert.
Vorerst befindet sich das Buch auf der Longlist, dort aber immerhin gemeinsam mit den neuen Romanen der Literaturnobelpreisträger Orhan Pamuk. und Kenzaburo Oe.
2007 floh Mwanza aus seiner Heimat nach Europa, eine kleine Odyssee folgte. Seine Texte seien eine „Geografie des Hungers“ - nach Frieden, Freiheit und Brot.