Wer schon einmal selbst eine ferngesteuerte Drohne durch die Luft hat fliegen lassen, der weiß, das ist kein Kinderspiel. Die Kontrolle über so einen Flugkörper zu behalten, verlangt Geschick, räumliches Denken und vor allem viel Übung. Was bei einer einzelnen Drohne schon fordernd ist, gerät bei einem ganzen Schwarm an Drohen zur übermenschlichen Aufgabe – da muss der Computer ran.
Doch sogar der braucht menschliche Hilfe, um Drohnenschwärme, die etwa von Rettungskräften bei Katastropheneinsätzen genutzt werden, auf den richtigen Weg zu bringen. An der Uni Klagenfurt forscht der Informatiker Jürgen Scherer daran, wie Drohnen am besten vernetzt werden können, um als intelligenter Schwarm zu funktionieren.
Kommunikation spielt dabei eine zentrale Rolle. Die Drohnen müssen miteinander in Kontakt bleiben, um nicht zu kollidieren, und mit einer Basisstation, die die Flugroute vorgibt. „Wir haben Experimente durchgeführt, um die Drahtloskommunikation in der Luft zu analysieren. Daraus lassen sich Eigenschaften ableiten, die wir dann in der Folge bei der Pfadplanung berücksichtigen können“, sagt Scherer, der am Institut für Vernetzte und Eingebettete Systeme arbeitet.
Dort forscht ein ganzes Team an der Aufgabenstellung, mit Drohnenschwärmen Live-Übersichtsbilder von Gebieten aus der Luft zu erstellen. Feuerwehrleute etwa können bei Waldbränden von solchen Informationen erheblich profitieren. Drohnen erweisen aber noch weitere nützliche Dienste: „Suche nach vermisste Personen bei Erdbeben, Aufspüren von Glutnestern nach Waldbränden, Lageüberblick nach Katastrophen oder Erfassen der Ausbreitung von Schadstoffwolken nach einem Chemieunfall“, zählt Scherer auf.