Smart Home, Smart Mobility, Smart sowieso – es scheint, als komme derzeit keine neue Technologie mehr ohne den Zusatz „smart“, also englisch für „schlau“, aus. Vielfach drängt sich dabei das Gefühl auf, dass die Namensgebung vordringlich gut klingen soll, ob die Idee dahinter wirklich so schlau ist, gerät dabei zur Nebensache. „Alles ist smart heutzutage“, sagt auch FH-Professor Johannes Oberzaucher und findet für diese Entwicklung deutliche Bedenken.

„Nicht die Technologien sollen smart sein, sondern die Mittel und Wege, wie man sie sinnvoll einsetzt. Es geht nicht um technische Entwicklung des Fortschritts willen, sondern darum, die Bedürfnisse des Menschen besser zu bedienen“, sagt der Medizintechniker, der sich mit dem Thema „Active and Assisted Living“ beschäftigt.

Als solcher führt er jetzt ein europäisches Forschungsprojekt an, das sich zum Ziel gesetzt hat, den Mensch wieder in den Mittelpunkt des technologischen Fortschritts zu rücken. CARE4TECH lautet das Motto, unter dem bis Herbst 2019 ein 25-köpfiges Team aus Forschern des alpinen Raums an der Vernetzung und Verbesserung der „Smart Living“-Technologie arbeitet.

Damit sind Bereiche wie technologiegestütztes Altern, Gesundheit aber auch Mobilität gemeint. Alles Forschungsfelder, die in den alpinen Regionen Österreichs, Sloweniens, Italiens, Deutschlands, Frankreichs und der Schweiz zwar schon intensiv bestellt werden, aber bisher noch nicht vernetzt wurden. „Diese intensive, internationale Vernetzung in diesem Themenbereich ist gerade für den mitteleuropäischen Regionalraum von großer Bedeutung und zeigt großes Potenzial“, sagt Oberzaucher.

Die Vision hinter dem Projekt geht aber über die reine Technologieentwicklung hinaus: Die Wissenschaftler wollen ermöglichen, dass die Vorteile von aktuellen Technologien auch tatsächlich in den Alltag von Menschen Eingang finden und nicht nur von findigen Firmen gewinnbringend vermarktet werden. Wie das gehen soll? „Entwickler von Technologien müssen die Betroffenen stärker in ihre Arbeit einbeziehen.“