Stanley Kubricks Film „2001: Odyssee im Weltraum“ war 1968 so bewusstseinserweiternd wie bahnbrechend und stilbildend. Kurzum diese 149 Minuten sind zum Kult geworden. „Der Film hat eine herausragende Stellung im Genre Science Fiction“, sagt Jörg Helbig vom Institut für Anglistik und Amerikanistik der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt. „Der Film ist der erste, der mit seiner Musik und den bildgewaltigen Sequenzen einen künstlerischen Anspruch geltend gemacht hat.“ Zudem sei er prägend für die Hippie-Generation gewesen, ein ultimativer Trip – ein Drogentrip.
„Der Erfolg solcher Filme ist nicht planbar. Aber das Genre ist neben Horror, Western und Jugendfilmen prädestiniert, Kultfilme hervorzubringen“, sagt Helbig. „Auch das hohe Maß an Sozialkritik, Kritik an der Wirklichkeit und Politik ist ausschlaggebend.“
Viele, nicht klar definierbare Faktoren machen laut seiner Kollegin Angela Fabris vom Institut für Romanistik einen Film zum Kultfilm. Dazu können auch billige Produktion, zweifelhafte Spezialeffekte und ein kommerzieller Flop beitragen. „Aber eines ist sicher: Science Fiction spielt mit der Frage ,Was wäre, wenn?‘. Eine Frage, die die Menschen schon immer fasziniert hat“, sagt Fabris. Das sei womöglich das eigentliche Patentrezept.
Die leitenden Mitglieder des Arbeitskreises Visuelle Kultur an der Universität haben dieses Jahr einen Sammelband zum Thema „Science-Fiction-Kultfilme“ herausgebracht. Im Buch durchleuchten Fabris und Helbig mit anderen Autoren Filme auf deren bestehenden oder möglichen Kultcharakter. Dabei werden Filme wie „Blade Runner“, „Matrix“, „Alien“, „Inception“ und „Rocky Horror Picture Show“ analysiert.
Der Sammelband basiert auf einer Ringvorlesung des Arbeitskreises Visuelle Kultur an der Alpen-Adria-Universität.
Esther Farys