Am frühen Montagnachmittag wurden Rettung und Polizei zur Aichingerhütte am Dobratsch gerufen. Der Grund: Ein Mann lag bewusstlos am Boden, die Helfer gingen von einem Sturz aus.

Ein Sanitäter hatte zufällig ein Messgerät dabei, das sofort die hohe Konzentration des giftigen Kohlenmonoxides anzeigte. Ohne diesen Zufall wären auch die anderen Beteiligten in große Gefahr geraten, wie der Villacher Polizeimajor Stephan Brozek berichtet.

Das Opfer, das mit dem Rettungshubschrauber ins LKH Villach geflogen wurde, befand sich mehrere Stunden lang in akuter Lebensgefahr. Der Mann ist von den insgesamt sechs Personen, die eine Vergiftung erlitten hatten, am schwersten betroffen und dürfte dem Gas in der bewirtschafteten Hütte am längsten ausgesetzt gewesen sein. Am Abend war sein Zustand stabil.

Bereits am Vormittag hatten eine Frau und ein Mann die Rettung zur Hütte gerufen und sich ins LKH Villach bringen lassen, weil sie sich schlecht fühlten. Ein Polizist erlitt eine leichte Vergiftung, auch zwei Zeugen, ein Mann und eine Frau, atmeten das giftige Gas ein.

Weitere Personen gesucht

Die Polizei rief die Hauptfeuerwache Villach zu Hilfe. Als das Kommandofahrzeug eintraf, schlugen auch deren Messgeräte schon am Eingang des Hauses stark an. Mit schwerem Atemschutz wurde das Gebäude auf weitere Personen untersucht und zusätzliche Messungen vorgenommen.

In mehreren Räumen war die Kohlenmonoxid-Konzentration auf lebensgefährliche Werte angestiegen wie Harald Geissler, der Kommandant der Hauptfeuerwache, berichtet.

Die Gaszufuhr zum Gebäude wurde abgedreht. Mit mehreren Belüftungsgeräten wurde das Gas aus der Gaststätte geblasen. Das  hochgiftige, geruchlose und geschmacklose Gas dürfte im Bereich der Küche aufgetreten sein.

© KK/HFW Villach

Ein Atemschutztrupp konnte eine Katze aus den oberen Stockwerken des Gebäudes retten. Sie wurde zu einem Tierarzt gebracht. Der Gasthof wurde von der Villacher Bau- und Feuerpolizei für weitere Ermittlungen behördlich gesperrt. Die Hauptfeuerwache Villach stand mit insgesamt 20 Mann und vier Fahrzeugen im Einsatz.

Die Ursache für den Kohlenmonoxidaustritt im Haus wird auf Grund eines technischen Defektes vermutet. Weitere Erhebungen werden am Dienstag geführt.