Heftiger Schneefall und Starkregen halten seit Dienstag die Einsatzkräfte in Osttirol auf Trab. Während bereits am Vormittag wegen Lawinengefahr mehrere Straßen gesperrt werden mussten, kam es am Nachmittag zu Überflutungen in Lienz und Tristach. Parkanlagen, Verkehrsflächen und Keller standen in Lienz unter Wasser. Noch dramatischer gestaltete sich die Situation in Lienz, wie die örtliche Feuerwehr berichtet: "Beim Sportplatz in Tristach war die Straße sowie der Parkplatz überflutet und in den Keller der Kantine eindringendes Wasser drohte, die Pelletsheizung außer Betrieb zu setzen." Gemeinsam mit den Kameraden aus Tristach gelang es den Lienzer Feuerwehrleuten, dies in letzter Minute abzuwenden.

Die Feuerwehr musste wegen des Starkregens zu neun Einsätzen ausrücken
Die Feuerwehr musste wegen des Starkregens zu neun Einsätzen ausrücken © Brunner Images

Wegen hoher Lawinengefahr wurde bereits am Dienstagvormittag die Felbertauernstraße gesperrt. Nachdem es auch im Villgratental stark regnet und schneit wurden nun auch dort einige Straßen gesperrt. In Innvervillgraten sind die Gemeindestraßen Lahnberg-Hochberg, Eggeberg, Walchegg, Hetzwald und Ahornberg gesperrt. Ebenfalls die Landesstraße nach Kalkstein. Bis auf weiteres ist Innervillgraten über die Landesstraße bis zum Kreuzungsbereich Maxer geöffnet.

In Außervillgraten ging eine Lawine im Bereich der Gemeindestraße Hinterwinkeltal ab. Diese Straße sowie jene Richtung Versellerberg und Außerunterwalden sind gesperrt. "Momentan ist schwer zu sagen, wann die Sperren aufgehoben werden. Zu Mittag hat die Lawinenkommission entschieden die Straßen zu sperren. Am späten Nachmittag werden wir nochmals zusammenkommen", sagt Bürgermeister Josef Mair.

Die Gemeinde Kals ist derzeit von der Außenwelt abgeschnitten. Kürzlich wurde die Landesstraße, die nach Kals führt, gesperrt. "Voraussichtlich wird die Sperre bis morgen dauern. Die Lawinenkommission wird sich noch beraten", sagt Bürgermeisterin Erika Rogl. Auch die Gemeinde St. Jakob ist nicht mehr erreichbar. "Wir müssen die Landesstraße ab Stanzbrücke sperren", sagt Bürgermeister Ingo Hafele.

Schulen geschlossen

In Absprache mit Bürgermeistern und Schulleitungen wurden folgende Schulen geschlossen und die Schüler abgeholt oder nach Hause geschickt: VS Untertilliach, VS Außervillgraten, VS Innervillgraten, VS Hopfgarten, VS St. Veit, NMS St. Jakob, ASO Sillian und NMS Sillian. "Defregger Kinder, die die Neue Mittelschule Matrei und die Polytechnische Schule Matrei besuchen sowie  Schüler aller höheren Schulen, die in einem Seitental wohnen, wurden vorsorglich ebenso nach Hause geschickt“, erklärte Bezirkshauptfrau Olga Reisner. „Auch betroffene Lehrkräfte sind in ihre Heimatorte zurückgekehrt.“

In Absprache mit den Gemeinden, der BH Lienz und dem Roten Kreuz wurden auch Dialysepatien für bevorstehende Behandlungen vorsorglich aus den Tälern nach Lienz gebracht.

Weitere Sperren

Im Tiroler Gailtal ist die Lage entspannter. Im Gemeindegebiet von Obertilliach musste noch keine Straße gesperrt werden. "Wir hatten vor kurzem eine Befahrung mit der Kommission. Bei uns besteht derzeit keine Gefahr", sagt Bürgermeister Matthias Scherer. In Untertillach sind die Gemeindestraßen Eggen und Klammberg gesperrt.

Auch im Defereggental mussten einige Straßen gesperrt werden. In St. Jakob jene nach Außerberg und eine Straße, die vom Gorlishof Richtung Leiten führt. Auch die Wanderwege und Loipen wurden dicht gemacht. Die Landesstraße 357 in St. Veit bei der St. Veiter Auffahrt im Bereich Fretzgraben  musste auch wegen Lawinengefahr gesperrt werden. Die Gemeindestraßen sind derzeit noch offen. "Das kann sich aber ändern. Besonders die Reimmichlstraße wird genau beobachtet", sagt Bürgermeister Vitus Monitzer. Die Eggerhöfe in Hopfgarten sind zur Zeit nicht erreichbar und auch die Straße zur Fraktion Ratzell ist gesperrt.

In Prägraten sind alle Straßen offen. In der Gemeinde Matrei sind Teilabschnitte der Straßen nach Klaunzerberg, Hinterburg-Glanz und Bichl sowie die Gemeindestraße Matreier Tauernhaus gesperrt. Im Gemeindegebiet von Virgen gibt es keine Straßensperre.