Die Stimmung im Gerichtssaal ist angespannt. Viele der 74 Geschädigten sind bei der Verhandlung anwesend und äußern mehrfach ihren Unmut. Der 52-Jährige auf dem Anklagesessel war früher ein angesehener Mann - lange Jahre Betriebsratschef beim Roten Kreuz, für die Sozialdemokraten im Vorstand der Arbeiterkammer, nebenbei selbstständiger Versicherungsvertreter. Jetzt muss er sich wegen gewerbsmäßig schweren Betrugs verantworten. "Was ich getan habe, ist durch nichts zu rechtfertigen und entschuldigen", sagt der geständige Angeklagte unter Tränen.