"Wenn einer in Kärnten ein Lichtlein anzündet, kommen fünf andere daher und blasen es aus." Dieser Geisteshaltung will Heinrich Mayr, ehemaliger Rektor der Universität Klagenfurt, künftig einen Riegel vorschieben. Die Basis für dieses Vorhaben bietet ihm das Team Kärnten, das den emeritierten Informatiker am Freitag als „Mentor“ vorgestellt hat. Parteichef Gerhard Köfer: „Professor Mayr strebt kein Mandat im Landtag an, aber er will uns helfen, den Wirtschafts-Standort Kärnten zu beleben.“ Mayr selbst sieht sich als „Senior Advisor“ (leitender Berater).
Dass im Land Vieles im Argen liegt, zeigte Mayr an einem Beispiel auf: „Vor 20 Jahren haben wir die Schaffung eines flächendeckenden Glasfaser-Netzes in Kärnten gefordert, damit das Land nicht den Anschluss verliert im internationalen Wettbewerb. Abgesehen von den Ballungsräumen blieb diese Forderung jedoch unerfüllt. Damit verzichtet das Land auf eine wichtige Grundlage für die wirtschaftliche Entwicklung.“
"Besteht großer Handlungsbedarf"
Mayr stammt aus Bayern und lebt seit 27 Jahren in Kärnten: „Da habe ich erlebt, dass im Land großer Handlungsbedarf besteht.“ Als Beispiel nennt er den Bedarf an qualifizierten Fachkräften, der größtenteils ungedeckt ist. Deshalb müsse das Bildungssystem schnell reagieren und Spezialisten ausbilden.
Große Sorge bereitet dem international tätigen Wissenschaftler das Fehlen von Flugverbindungen nach Kärnten: „Da hat man mit Low-Cost-Carriern die Liniengesellschaften vertrieben.“ Um konkurrenzfähig zu bleiben, müsse Klagenfurt zumindest über eine Flugverbindung nach Frankfurt verfügen. Team-Kärnten-Chef Köfer hat am Freitag die Verpflichtung weiterer Fachleute für die inhaltliche Arbeit seiner „Bewegung angekündigt.
Robert Benedikt