Ein 56-jähriger Villacher hätte sich am Landesgericht Klagenfurt wegen Mordes vor einem Geschworenensenat verantworten müssen. Laut Anklage hatte der Mann im vergangenen Dezember in St. Veit/Glandorf seine 51-jährige Exfreundin mit einer Eisenstange attackiert. Die Frau erlitt schwere Kopfverletzungen und starb Tage später im Krankenhaus.

Streit ums Geld

Zwischen den Ex-Partnern hatte es Streit ums Geld gegeben. Der 56-Jährige war der Ansicht, dass ihm noch Geld für ein in der gemeinsamen Zeit angeschafftes Bett zustünde. Nachdem die Frau die verlangte Zahlung verweigerte, eskalierte die Situation.

Verteidiger Hans Gradischnig hatte gegenüber der APA im Vorfeld angekündigt, dass er auf Totschlag plädieren werde.

500 Euro Strafe

Gerichtspräsident Lutschounig
Gerichtspräsident Lutschounig © Raunig
Warten auf die Geschworene: Anwalt Philipp Tschernitz, Staatsanwältin Sandra Agnoli, Verteidiger Hans Gradischnig (von links)
Warten auf die Geschworene: Anwalt Philipp Tschernitz, Staatsanwältin Sandra Agnoli, Verteidiger Hans Gradischnig (von links) © Raunig

Eine Geschworene hatte im Vorfeld des Prozesses einen Kreislaufkollaps, eine andere ist nicht erschienen. Der Prozess wurde zunächst um 20 Minuten verschoben. Als die Geschworene immer noch nicht erschienen war, musste der Prozess vertagt werden. Wie Gerichtspräsident Bernd Lutschounig, der dem Schwurgericht vorsaß, verkündete, waren nur sieben anstatt der notwendigen acht Geschworenen zur Verhandlung gekommen. "Wir hatten insgesamt 14 Geschworene geladen. Sehr viele von ihnen haben in den vergangenen Tagen abgesagt. Wir sind dann die Liste der Geschworenen durchgegangen und haben immer wieder Leute nachgeladen, aber heute hat eine der Geschworenen einen Kreislaufkollaps erlitten, eine Frau ist einfach unangemeldet nicht aufgetaucht", erklärte Gerichtspräsident Bernd Lutschounig, der dem Schwurgericht vorsaß. Gegen diese Frau wird nun eine Strafe in Höhe von 500 Euro verhängt, außerdem wird sie ihres Amtes enthoben und von der Geschworenenliste gestrichen. Wann der Prozess fortgesetzt wird, stand vorerst nicht fest. Ins Auge gefasst wurde ein Termin in der ersten vollen Septemberwoche. Das muss also noch mit den Sachverständigen, die im Prozessverlauf aussagen sollen, akkordiert werden.