In einem Interview mit der "Kronen Zeitung" kündigt Ex-Landeshauptmann Gerhard Dörfler (FPÖ) an, dass er heute, Freitag, seine Mandat als Bundesrat zurücklegen wird. Es ist die Konsequenz aus den schweren Verdachtsmomenten, mit denen er seit Kurzem konfrontiert ist: Dörfler wird vorgeworfen, bei der Vergabe von Bauaufträgen des Landes seine Befugnisse misssbraucht zu haben.
Am Donnerstag ist die Anklage gegen den 61-Jährige im laufenden Prozess gegen ihn am Landesgericht Klagenfurt um Untreue und Amtsmissbrauch erweitert worden. Oberstaatsanwalt Eberhard Pieber ging in seiner Stellungnahme von mehr als 300.000 Euro Schaden aus. Damit erhöht sich die Strafandrohung von drei auf zehn Jahre.
Dörfler will seinen Rücktritt nicht als Schuldeingeständnis verstanden wissen und kündigt an, weiter um seine Reputation kämpfen zu wollen. Er spricht von "ungeheuerlichen und haarsträubenden" Vorwürfen.
BZÖ-Wahlbroschüre: Staatsanwalt weitet Anklage gegen Dörfler aus
„Die FPÖ nimmt diese persönliche Entscheidung von Gerhard Dörfler zur Kenntnis. Darüber hinaus wird zu laufenden Verfahren keine Stellungnahme abgegeben. Wir werden die Nachfolgeregelung in den Gremien beraten und eine Entscheidung der Öffentlichkeit rechtzeitig bekannt geben“, erklärt der Kärntner FPÖ-Obmann, Landesrat Gernot Darmann in einer Reaktion zu Dörflers Rücktritt als Bundesrat.