Die Grawe konnte im Jahr 2015 das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) in Österreich erstmals auf mehr als 50 Millionen Euro steigern. Mit 51,8 Millionen Euro lag das Versicherungsunternehmen um 6,7 Prozent über dem Wert von 2014. Das Prämienwachstum entwickelte sich mit plus 0,4 Prozent (auf 522,5 Millionen Euro) unter dem Branchenschnitt. „Wir haben die Einmalerläge bei der Lebensversicherung im Vorjahr stärker zurückgenommen“, sagt Grawe-Generaldirektor Othmar Ederer. Die gesamten verrechneten Prämien in der Lebensversicherung sind im Vergleich zu 2014 um sechs Prozent zurückgegangen.

„Die Lebensversicherung ist trotz des Nullzinsumfelds ein wichtiges Instrument der privaten Vorsorge.“ Die Gewinnbeteiligung bei Lebensversicherungen lag bei der Gawe für das Vorjahr bei 3,25 Prozent und damit über dem Branchenschnitt von 2,88 Prozent. Festverzinsliche Wertpapiere und wertstabile Immobilien bilden weiterhin das Fundament der Grawe-Anlagestrategien.

Leichte Erholung in Südosteuropa

Im Bereich Schadens- und Unfallversicherungen sei man über dem Markt gewachsen. Wie im Haus üblich wurde das Ergebnis auch diesmal voll dem Eigenkapital zugeführt. Das Eigenkapital stieg damit um 9,7 Prozent auf 574,9 Millionen Euro. Die von den Regulierern vorgegebenen Solvenzquoten können so überfüllt werden. Das gelte auch für die mit Jahresbeginn eingeführten verschärften Vorschriften (Solvency II).

Die gesamte Grawe-Gruppe, also inklusive Bankenbeteiligungen und Auslandstöchter, konnte im Vorjahr die Prämien um 1,6 Prozent auf 794,1 Millionen Euro steigern, das Vorsteuerergebnis kletterte auf 115,3 Millionen Euro. Beim Eigenkapital gab es einen Zuwachs von 13,5 Prozent auf 948,5 Millionen Euro. Bei den Auslandsmärkten in Südosteuropa zeichne sich eine leichte Erholung ab, „Slowenien läuft wieder erfreulich, Kroatien hat nach fünf Jahren die Rezession hinter sich gelassen“, so Ederer. Sehr herausfordernd sei, durch den Krieg im Osten und den Währungsverfall, weiterhin die Situation in der Ukraine, „aber wir haben für die Ukraine ein langfristiges Bekenntnis abgegeben, wir ziehen aus dem Markt nicht zurück, dazu stehen wir“.

Zukäufe in bestehenden Märkten möglich

Neue Auslandsmärkte habe die Grawe derzeit nicht im Visier, Zukäufe in bestehenden Märkten seien aber denkbar, so Ederer. „Wir prüfen hier Möglichkeiten, stehen aber nicht unter Akquisitionsdruck.“ Klaus Scheitegel, stellvertretender Generaldirektor der Grawe, ergänzt: „Bei Zukäufen ist für uns entscheidend, dass das Unternehmen zu uns passt, wir kaufen nicht, um zu zerschlagen, wir sehen uns als Aufbauer und Entwickler.“