Im Milliardenpoker um das Kärntner Rückkaufsangebot für landesgarantierte Anleihen der ehemaligen Hypo Alpe Adria (heute Heta) lief Mittwochvormittag ein Spitzengespräch. Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) traf wichtige Anleihegläubiger. Die weigern sich bisher, das Angebot anzunehmen. Die Annahmefrist geht bis 11. März. Bis dahin dürfte das Ringen wohl weiter gehen.

Einer der wesentlichen Player, der deutsche Commerzbank-Chef Martin Blessing, hatte am Rand seiner Bilanzpräsentation Mitte Februar Verhandlungsbereitschaft bis zum Ende angedeutet: "In den letzten fünf Minuten wird die Gans knusprig."

Schelling: "Abwarten"

Das Bild war "aufgelegt" für das Treffen mit Gläubigern heute bei Schelling. Wie weit die Gans nun sei? "Nicht weit genug", so Schellings Kurzkommentar vor Beginn des Gesprächs zur APA. Und: "Abwarten".

"Ich glaube, es sind noch nicht die letzten fünf Minuten", befand auch Heta-Aufsichtsratschef Michael Mendel beim Eintreffen vor dem Ministerium in Wien. Inhaltlich gab es vor Sitzungsbeginn keine Statements.

Bei Bund und Land Kärnten wurde auch zuletzt immer betont, das vorliegende Angebot (75 Prozent Abfindung für Inhaber von Senior Bonds, 30 Prozent Quote auf Nachranganleihen) sei nicht verhandelbar. Auch der Finanzminister wollte das heutige Treffen ausschließlich als Informationsgespräch verstanden wissen.

Zu Blessings Rezepttipp: Wer öfter Gänse brät weiß dass der Braten am Ende erst bei sehr hohen Temperaturen, also ab 220 Grad, richtig kross wird.