"Unternehmergeist braucht das Land", ist am heutigen Nachmittag das Motto des Konjunkturforums in Velden. Die Stimmung in der Kärntner Wirtschaft und bei den Unternehmen bescheiden, weiß Peter Gauper, Vorstandschef der Kärntner Raiffeisenbanken. "Wie lang wird die Fastenzeit in diesem Konjunkturzyklus dauern?", sei derzeit die große Frage. Gauper sieht die Geschäftsentwicklung der Unternehmen positiver als es die Stimmung widerspiegelt.

KTM-Boss bei Konjunkturforum in Velden

Die zunehmende Bürokratisierung mache es jedoch schwer, Unternehmergeist zu entwickeln. Gauper gibt auch ein Bekenntnis zu Kärnten ab: "Wir werden auch in Zukunft unsere unternehmerischen Entscheidungen hier in Kärnten treffen." Auch Walter Walzl, Geschäftsführer der Kleinen Zeitung, unterstreicht die Bedeutung regionaler Verantwortung und Veränderungen durch die Digitalisierung. "Der Wandel ist kein müssen, sondern ein wollen", sagt Walzl.

Raiffeisen-Chefanalyst Peter Brezinschek sieht die Konjunkturprognosen angesichts von Migrationsströmen und verfallender Ölpreise unter stark veränderten Rahmenbedingungen. Er verweist auf die zunehmende Bedeutung der Notenbanken. "Die Anleihenkäufe im großen Stil gehen weiter. Fast ein Viertel der deutschen Staatsanleihen geht innerhalb von zwei Jahren zur EZB", sagt Brezinschek, der diese Maßnahmen skeptisch sieht. Europas Angst vor einer Deflation sei unbegründet, schuld sei die Entwicklung der Ölpreise im Arabischen Raum. China bleibt auch 2016 ein Risikofaktor, prognostiziert Brezinschek. "In den USA und Europa ist mit Binnenwachstum zu rechnen."