Der oberösterreichische Luftfahrtzulieferer FACC ist Opfer eines Cyberbetrugs geworden. Der finanzielle Schaden liegt bei 50 Millionen Euro. Zum Vergleich: FACC hat im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres nach Steuern ein Nettoergebnis von 0,5 Millionen Euro erzielt. Die Aktie ist um 16,7 Prozent eingebrochen.

Der Cyberbetrug war kein Hackerangriff und kein Datendiebstahl, so ein Unternehmenssprecher zur APA. Man wisse jetzt, dass "intern jemand benutzt" worden sei und sich die Betrugshandlungen im "Finanzbereich" von FACC abgespielt hätten.

Gegen wen sich der Verdacht richtet und ob der Konzern eigene Mitarbeiter im Visier hat, sagte der Sprecher nicht. Es gehe um alle "Involvierten".

Sicherung der Daten

Nun werde weiter ermittelt, was genau passiert ist. Fix sei, dass 50 Millionen Euro an liquiden Mitteln aus der Finanzbuchhaltung der FACC Operations GmbH abgeflossen sind. "Auch wenn der Betrag enorm ist, die wirtschaftliche Situation des Unternehmens ist hinsichtlich Liquidität nicht gefährdet", so der Sprecher.

FACC hat den Vorfall bereits bei der Staatsanwaltschaft Ried angezeigt, das Verfahren wird aber wegen der hohen vermuteten Schadenssumme an die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) abgetreten. Das Landeskriminalamt hat mit der Sicherung der Daten begonnen, die Auswertung kann Wochen bis Monate dauern.