Die US-Ratingagentur Standard & Poor's hat Großbritannien vor dem Verlust seiner Spitzenbonität AAA im Fall eines Austritts aus der Europäischen Union gewarnt. Ein Ausscheiden aus der EU wäre "ein Risiko für die britische Wirtschaft, erklärte die Agentur.

London würde damit seinen Einfluss auf die EU-Politik für Finanzdienstleistungen verlieren und "die Rolle des Pfunds als globale Reservewährung gefährden". Zugleich zeigte sich die Ratingagentur überzeugt, dass die Briten einen Austritt ablehnen.

Referendum bis Ende 2017

Der konservative Premierminister David Cameron will die Briten bis Ende 2017 in einem Referendum über die Mitgliedschaft Großbritanniens in der EU abstimmen lassen. Er wirbt für den Verbleib in der EU, will aber zuvor die Beziehungen zu Brüssel auf eine neue Grundlage stellen und mehr Macht zurück nach London holen. Laut Umfragen spricht sich eine Mehrheit der Briten für den Verbleib in der EU aus, der Vorsprung schrumpft aber.

Standard & Poor's ist derzeit die einzige der großen Ratingagenturen, die Großbritannien eine Spitzenbonität zuspricht. Den Ausblick für das Land sieht sie aber negativ. Die Agentur Fitch gibt London eine schwächere Bonitätsnote mit stabilem Ausblick. Auch sie warnte aber am Freitag vor einem EU-Austritt und verwies darauf, dass dann auch ein zweites Referendum über ein Ausscheiden Schottlands aus dem Königreich wahrscheinlicher würde.