Rudolf Kemler, letzter Chef der Staatsholding ÖIAG, der die Geschäfte bei der Nachfolgegesellschaft ÖBIB noch bis Juni interimistisch führte, hat seit Oktober einen neuen Job. Wie "Die Presse" schreibt, ist der 59-Jährige Senior-Partner beim Unternehmensberater Roland Berger. Seine Hauptthemen seien Telekommunikation, IT und Energie. Der ÖIAG-Vertrag, der bis Oktober lief, wurde Kemler ausbezahlt.

Die neue Chefin der Staatsholding, Martha Oberndorfer, will ihre Organisation indes schlanker aufstellen. Die Anzahl der Mitarbeiter (Vollzeitäquivalente) wird von derzeit fünfzehn bis Jahresende auf rund zehn reduziert, kündigte Oberndorfer im APA-Interview an. Nach der Reorganisation der ÖIAG zur ÖBIB würden "Aufgaben wegfallen" und damit weniger Angestellte benötigt.

Mehr politischer Handlungsspielraum

Mit der Reform der staatlichen Beteiligungsholding, die Anteile an Casinos Austria (33,2 Prozent), OMV (31,5 Prozent), Post (52,9 Prozent) und Telekom Austria (28,4 Prozent) hält, hat sich die Politik wieder mehr Handlungsspielraum zurückgeholt.

Denn die seit März bestehende ÖBIB hat im Gegensatz zur alten ÖIAG keinen sich selbst erneuernden Aufsichtsrat mehr. Geleitet wird die Österreichische Bundes- und Industriebeteiligungen GmbH (ÖBIB) nun von einer weisungsgebundenen Geschäftsführerin. Über die Beschickung in die Aufsichtsräte der ÖBIB-Beteiligungen entscheidet ein sogenanntes Nominierungskomitee.