Werfen wir einen Blick in unsere Zukunft: Mobilität im Jahr 2030 – was wird anders sein als heute?
STEPHAN RAMMLER: Das Thema Elektromobilität nimmt enorm an Bedeutung zu – ob die Energie aus der Batterie oder der Brennstoffzelle kommt, ist noch offen. Es werden neue Nutzungsformen entstehen, eine massive Steigerung der Nutzungseffizienz durch das digital ermöglichte Teilen. Wir haben ja eines der ineffizientesten Systeme, nutzen Fahrzeuge im Schnitt nur eine Stunden pro Tag.
Wann kommt der Punkt, an dem mehr Autos mit Elektromotoren zugelassen werden als mit Verbrennungsmotoren?
RAMMLER: Das kann nur der Fall sein mit einer mutigen, steuernden Politik. Die geopolitischen Risiken von Erdöl waren ja nie größer als heute. In dichtgepackten, urbanen Räumen ist kein Platz mehr für Autos. Wir brauchen in Zukunft eine viel effizientere Nutzung von Infrastrukturen.
Der Flugverkehr soll international massiv zunehmen.
RAMMLER: Ökologisch ist das ein Desaster, wenn wir wirklich nachhaltig werden wollen. Die Schifffahrt und auch die Luftschifffahrt sind Alternativen. Es dürfte mit den digitalen Technologien keine Rolle spiele, ob ich drei oder vier Tage nach New York brauche. Ich bin ja einer der Idioten, die nicht fliegen – ich finde es nicht glaubwürdig, über Nachhaltigkeit zu sprechen und zu fliegen. Auch das Auto brauche ich nicht.