Der japanische Autohersteller Toyota hat den vom Skandal manipulierter Abgastests gebeutelten VW-Konzern beim Absatz wieder überholt. Die Japaner verkauften in den ersten neun Monaten des Jahres knapp 7,5 Millionen Fahrzeuge, wie Toyota am Montag mitteilte.

Damit ist der Konzern mit seinen Marken Toyota, Daihatsu und Hino wieder der Autobauer mit dem weltweit höchsten Absatz, auch wenn dieser um 1,5 Prozent gefallen ist. VW hatte zuletzt für den gleichen Zeitraum einen Absatzrückgang um 1,5 Prozent auf 7,43 Millionen Stück gemeldet. Im ersten Halbjahr hatte Volkswagen noch mehr Fahrzeuge verkauft als die Japaner.

VW und Toyota mit riesigen Rückrufaktionen

VW steckt wegen der Manipulation von Abgastests in der tiefsten Krise seiner Geschichte. In der Abgasaffäre hatte VW eingeräumt, millionenfach Dieselwagen mit einer Software ausgestattet zu haben, die den Schadstoffausstoß auf Prüfständen der Behörden manipuliert. Die Affäre bei VW war Mitte September öffentlich geworden.

Aber auch der VW-Rivale musste in der vergangenen Woche erneut massenweise Autos in die Werkstätten zurückrufen. Betroffen sind Angaben von Toyota zufolge weltweit 6,5 Millionen Fahrzeuge. Ursache sei ein Defekt bei einem Modul für elektrische Fensterheber.

Ex-Opel-Chef Sedran wird VW-Chefstratege

Der Volkswagen-Konzern holt unterdessen den ehemaligen Opel-Chef Thomas Sedran an Bord. Der 51-Jährige werde von November an die Konzernstrategie von Volkswagen verantworten, teilte der Autobauer mit. Er werde direkt an den Vorstandsvorsitzenden Matthias Müller berichten.

Sedran war von Juli 2012 bis Februar 2013 übergangsweise Chef des Rüsselsheimer Autobauers. Ab Juli 2013 war er für die Marken Chevrolet und Cadillac der Opel-Mutter General Motors (GM) in Europa verantwortlich. Im Sommer 2015 verließ er GM.

Der frühere Opel-Chef Thomas Sedran (Archivbild aus dem Jahr 2012)
Der frühere Opel-Chef Thomas Sedran (Archivbild aus dem Jahr 2012) © EPA

Sedran ist die zweite externe Verpflichtung von VW seit Bekanntwerden des Abgasskandals. Bereits Mitte Oktober hatten die Wolfsburger Christine Hohmann-Dennhardt, derzeit Daimler-Vorstand für Integrität und Recht, verpflichtet. Sie übernimmt bei VW die gleiche Funktion wie bei Daimler.