Der Internationale Währungsfonds (IWF) dürfte die Wachstumsprognose für die Weltwirtschaft nach Einschätzung der Präsidentin Christine Lagarde erneut senken. Das zuletzt prognostizierte Wachstum von 3,3 Prozent für heuer "ist nicht mehr realistisch", sagte Lagarde in einem Interview mit der Tageszeitung "Les Echos" (Montag). Jedoch dürfte das globale Wachstum weiter über 3,0 Prozent bleiben.

Zuletzt hatte der IWF im Juli die Prognose für das globale Wirtschaftswachstum von zuvor 3,5 Prozent auf nur noch 3,3 Prozent nach unten revidiert. Nach Einschätzung von Lagarde befindet sich die Weltwirtschaft nach wie vor in einer "Erholungsphase", bei der die Dynamik allerdings nachlasse.

Abkühlung in China belastet

Als Ursache für die konjunkturelle Abkühlung verwies die IWF-Chefin auf die Entwicklung in den Schwellenländern. Während Länder wie beispielsweise China die Weltwirtschaft zuletzt noch angetrieben hätten, sei mittlerweile eine Abkühlung zu beobachten, die das Wachstum insgesamt belaste, so Lagarde. Dagegen sei in den entwickelten Industriestaaten wieder ein stärkeres Wachstum auszumachen.

Die Veröffentlichung der endgültigen Prognosedaten des IWF steht Anfang Oktober an. Lagarde bekräftigte in dem Interview erneut ihre Bereitschaft für eine weitere Amtszeit an der Spitze des IWF. Ihre laufende Amtszeit endet im kommenden Jahr am 4. Juli.