Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) hat die Ermittlungen gegen Verantwortliche von Lyoness abgeschlossen. Das Unternehmen mit Sitz in Graz betreibt eine "Einkaufsgemeinschaft". Ein Vorhabensbericht sei an die Oberstaatsanwaltschaft Wien gegangen, sagte WKStA-Sprecher Norbert Hauser zur APA. Zum Inhalt des Vorhabensberichts gab Hauser keine Stellungnahme ab.
Die WKStA hatte seit 2012 wegen Verdachts auf Pyramidenspiel bzw. Betrug ermittelt. Ins Rollen gebracht hatte das Verfahren eine Anzeige von angeblich geschädigten Beteiligten. Der Hauptvorwurf in der mehrere hundert Seiten dicken Strafanzeige eines Klagenfurter Anwalts lautete damals: Bei Lyoness handle es sich um ein illegales Gewinnerwartungssystem - also ein pyramidenartig aufgebautes Schneeballsystem. Weiters wurde der Firma vorgeworfen, sich mit den versprochenen und beworbenen Rabattspannen durch Handelsumsätze nie selbst finanzieren zu können. Lyoness hatte die Vorwürfe stets zurückgewiesen.
Lyoness geht von Einstellung aus
Seitens Lyoness geht man nun von einer Verfahrenseinstellung aus, teilt das Unternehmen mit. "In einem Beschluss des Oberlandesgerichts Wien vom 16. April 2015 hält dieses fest, dass die Voraussetzungen zum Vorwurf des Pyramidenspiels schlichtweg nicht gegeben sind. Aufgrund dieses Beschlusses wurden seitens Lyoness bereits zwei Einstellungsanträge sowohl für den Gründer Hubert Freidl als auch für die Lyoness Europe AG eingebracht. Der aktuelle Vorhabensbericht berücksichtigt somit nicht die letztinstanzlichen Entscheidungen zu den beiden noch offenen Einstellungsanträgen", heißt es in einer Mitteilung.