Zwei Gesellschaften der steirischen Iason-Gruppe sind insolvent und mit mehr als 24 Millionen Euro überschuldet, teilten die Kreditschützer KSV1870, AKV und Creditreform am Mittwoch mit. Die Iason GmbH sowie ihre Schwester Argos Zyklotron Betriebs-GmbH sind im Bereich Forschung und Vertrieb von Nuklearmedizinanwendungen tätig und streben eine Sanierung und Fortführung an.

Insgesamt sind 80 Dienstnehmer bei den beiden Unternehmen von der Pleite betroffen - 48 bei Iason und 32 bei Argos. Hinzu kommen rund 300 Gläubiger. Die Aktiva betragen bei Iason rund 3,5 Millionen Euro, die Passiva 24 Millionen Euro. Bei Argos liegen die Aktiva bei 3,4 Millionen Euro und die Passiva bei rund 7,3 Millionen Euro. Den Gläubigern wird eine Quote von 30 Prozent binnen zwei Jahren angeboten. Das Sanierungsverfahren soll in Eigenverwaltung erfolgen.

In Kärnten nur mehr Zweigniederlassung

Der Sitz der Argos in Klagenfurt wurde kürzlich aufgelassen und nach Graz verlegt. In Kärnten soll nur noch eine Zweigniederlassung weitergeführt werden. Weitere Sanierungsmaßnahmen habe die Gruppe bereits eingeleitet, um den Fortbetrieb und den Abbau der Altlasten zu ermöglichen.

Die beiden insolventen Unternehmen entwickeln, produzieren und liefern unter anderem radioaktive Arzneimittel und Spezialprodukte für die Zielgruppe Nuklearmedizin. Es besteht neben der Klagenfurter Zweigstelle auch eine Niederlassung in Linz. Beide Unternehmen stehen zu 100 Prozent im Besitz der Io GmbH mit Geschäftsführer Christoph Artner.

Aufwendige Logistik mit Kleinflugzeugen

Als Ursache für die Insolvenz ist eine aufwendige Logistik angeführt: Die hergestellten Produkte haben eine kurze Haltbarkeit - die physikalische Halbwertszeit liegt bei 110 Minuten -, weshalb ein Transport der Ware über den Luftverkehr abgewickelt wurde. Kunden im Raum Zentraleuropa und Süditalien wurden versorgt. Vier Kleinflugzeuge wurden dafür angeschafft, was mit erheblichen Kosten verbunden war. Diese mussten aber im Zuge der Wirtschaftskrise 2008 mit Verlusten abgestoßen werden. Die Altlasten konnten bisher nicht abgebaut werden. Die Banken haben einer Verlängerung des Kredits nicht mehr zugestimmt. Die Sanierungsverfahren wurden bereits eröffnet.