An der diesjährigen Energieaktion des Vereins für Konsumenteninformation haben deutlich weniger Privatpersonen teilgenommen als im Vorjahr. 17.600 Haushalte haben 2015 mit dem VKI ihren Strom- oder Gasanbieter gewechselt, 48.410 hatten sich unverbindlich angemeldet. 2014 hatte es 98.000 tatsächliche Wechsler bei 260.000 Anmeldungen gegeben.

Mehr als die Hälfte der nunmehrigen Wechsler waren Erstwechsler, teilte der VKI am Dienstag mit. Haushalte, die sich noch nie einen neuen Strom- oder Gasanbieter gesucht haben, können in der Regel am meisten sparen. Die heurigen VKI-Teilnehmer zahlen im ersten Jahr etwa 2,8 Millionen Euro weniger für Energie. Sie sind jetzt Kunden des Stromlieferanten oekostrom bzw. der Gasfirmen Montana (Ostösterreich) oder Gutmann (Westösterreich).

Meisten Umsteiger vom Verbund

Die oekostrom AG erweiterte ihren Kundenstock durch die VKI-Aktion um knapp 12.000 auf mehr als 40.000, wie das Unternehmen mitteilte. Die meisten Umsteiger kamen der Aussendung zufolge vom Verbund, der Wien Energie und vom Enamo-Ableger stromdiskont.at. Enamo hatte voriges Jahr mit dem VKI zusammengearbeitet.

Dieses Jahr erhielt der VKI die meisten Wechselaufträge aus Niederösterreich (26,7 Prozent) und Wien (24,1 Prozent). 20,5 Prozent der Teilnehmer kamen aus Oberösterreich, 14,5 Prozent aus der Steiermark und 6 Prozent aus Kärnten. Der Anteil der Tiroler betrug 3,6 Prozent, jener der Burgenländer 2,8 Prozent. Auf Salzburg entfielen nur 1,5 Prozent und weniger als ein Prozent auf Vorarlberg - das sind jene Bundesländer mit dem geringsten Einsparungspotenzial.

Der VKI will mit der Aktion den Wettbewerb am Energiesektor, den auch die Regulierungsbehörde E-Control vermisst, beleben. Ob es eine weitere Aktion geben wird, halten sich die Konsumentenschützer aber offen.

Österreich weist im Vergleich zu anderen EU-Ländern geringe Wechselzahlen bei Strom und Gas aus. Ein durchschnittlicher Haushalt kann sich derzeit - je nach Wohnort - mehr als 500 Euro im Jahr sparen, wenn er vom teuersten zum günstigsten Energieanbieter geht.