Der Deutschen Bank droht ein weiterer Skandal: Wie das "Manager Magazin" am Mittwoch auf seiner Website berichtete, hat das Kreditinstitut die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) über einen Fall möglicher Geldwäsche in seiner Moskauer Niederlassung informiert.
Das Magazin beruft sich auf Insider, die berichten, dass Mitarbeiter der Bank Gelder zweifelhafter Herkunft "in beträchtlichem Ausmaß gewaschen haben". Die Deutsche Bank erklärte auf Anfrage, sie habe "eine kleine Zahl von Händlern in Moskau beurlaubt, bis eine interne Untersuchung abgeschlossen ist". Die Bafin wollte sich zu der Sache nicht äußern.
Dem Bericht zufolge handelt es sich bei der möglichen Geldwäsche insgesamt umgerechnet um eine Euro-Summe in dreistelliger Millionenhöhe. "Hätte die Deutsche Bank wie üblich geprüft, wo das Geld herkommt, hätte das Geschäft nie zustande kommen dürfen", zitiert das Magazin einen Konzerninsider.
Der Bericht kommt für Deutschlands größtes Geldhaus einen Tag vor der Hauptversammlung zur Unzeit. Zahlreiche Wertpapierbesitzer haben bereits angekündigt, den Vorstand der Bank auf der Hauptversammlung nicht entlasten zu wollen - unter anderem wegen des nicht zufriedenstellenden Risikomanagements beim Skandal um die Manipulation des Libor-Zinses.