Österreich will mit den Nachbarländern den grenzüberschreitenden Steuerbetrug bekämpfen. Am Montag, den 4. Mai, findet dazu mit Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) und den Amtskollegen aus Tschechien, Slowakei, Bulgarien und Ungarn sowie dem deutschen Finanz-Staatssekretär eine Konferenz in Wien statt. Es geht vor allem um Umsatzsteuerbetrug, auch Karussellbetrug genannt.

Beim Karussellbetrug wirken mehrere (Schein-)Firmen in verschiedenen EU-Mitgliedstaaten zusammen, wobei einer der Händler der Lieferkette die von seinen Abnehmern bezahlte Umsatzsteuer nicht an das Finanzamt abführt. Schelling schätzt die "Untergrenze" des Schadens mit Mehrwertsteuerbetrug in der EU auf 17 Milliarden Euro jährlich. Laut Schelling beträgt die durchschnittliche Lebensdauer von Firmen, die am Mehrwertsteuer-Betrug beteiligt sind, 24 Tage. Die Mehrwertsteuer werde aber erst am 15. Tag des Folgemonat geklärt. In solchen Fällen gebe es überhaupt keine Chance, an das Geld zu kommen, sagte Schelling kürzlich in Riga beim EU-Finanzministertreffen.