Die Auslastung ist nicht gerade berauschend. Kann die AUA die täglich vier Verbindungen ab Klagenfurt halten?
ANDREAS OTTO: Erst einmal ja, wir kämpfen darum. Aber die Auslastung muss sich verbessern.
Wie soll das gehen? Durch Umsteige-Passagiere?
OTTO: Max Schintlmeister ist ein guter Marketingmann, alle bemühen sich. Aber unser Konzept lautet ganz klar: Welchen Beitrag können die Regionalflughäfen zu Langstrecken-Flügen leisten? Ich meine hier zum Beispiel Asien-Flüge, Amerika-Flüge - ab Wien. Je konkreter das Potenzial, das Kärnten dafür vorweisen kann, desto besser. Wir werden das in den nächsten Monaten evaluieren und zwar bis auf einzelne Passagiere heruntergebrochen.
Die Klagenfurt-Wien-Flüge bleiben?
OTTO: Für ein bis zwei Flugplan-Perioden: ja. Aber ich kann keine Garantie abgeben. Durch die Ticketsteuer hat sich die Situation verschärft: Sie trifft uns und den Airport.
Passen die Abflugzeiten ab Klagenfurt?
OTTO: Wir haben zwischen Mittag und Abend eine relativ große Pause, aber das hängt mit unserem Netz zusammen.
Der Klagenfurter Flughafen verliert immer noch Passagiere. Welche Zukunft haben Ihrer Meinung nach Regionalflughäfen wie dieser?
OTTO: Das muss der Flughafen selbst einscheiden. Die sich im Aufbau befindliche Incoming-Gesellschaft halte ich für einen sehr guten Einstieg in die richtige Richtung. Allerdings hat sie offenbar einen nur durchwachsenen Rückhalt. Aus Sicht der AUA gehören die Regionalflughäfen wenn Sie so wollen „revitalisiert“. Ich würde gerne wieder in den Modus zurück, gemeinsam nach Wachstumsmöglichkeiten zu suchen.
Die geplante Rollbahnerneuerung in Klagenfurt. . .
OTTO: . . . ist uns wichtig. Die Piste soll zum Teil ja noch aus dem Zweiten Weltkrieg stammen.
Die Kärntner Wirtschaft fordert neben Wien die Anbindung an andere Drehkreuze wie etwa Frankfurt. Denkbar?
OTTO: Für uns nicht. Wie gesagt: Es gilt das Konzept Netzentwicklung in der Langstrecke. Ich werde aber Gespräche mit der Eurowings urgieren, einer jungen Lufthansa-Tochter, die nun erstmals außerhalb Deutschlands auch ab Wien fliegt. Eurowings macht solche, wie wir sagen, Point-to-Point-Flüge.
Sie haben Erfahrung aus der Fracht-Branche. Wäre das Cargo-Geschäft etwas für Klagenfurt?
OTTO: Das halte ich für unrealistisch. Cargo-Kunden fliegen rund um die Uhr. Aber viele Anrainer regen sich jetzt schon auf, wenn der Rasen gemäht wird.