Der börsennotierte Faltschachtel- und Kartonhersteller Mayr-Melnhof Karton AG hat Umsatz und Ergebnisse im Geschäftsjahr 2014 verbessert. Die Stammdividende soll von 2,40 auf 2,60 Euro je Aktie erhöht werden. Im Vorjahr gab es für die Aktionäre noch einen zusätzlichen Sonderbonus von 2,40 Euro je Aktie.

Die Umsatzerlöse stiegen im abgelaufenen Jahr um 4,4 Prozent auf 2,09 (2013: 2,00) Milliarden Euro, das betriebliche Ergebnis (EBIT) legte um 8,9 Prozent von 165,4 auf 180,2 Millionen Euro zu und der Jahresüberschuss verbesserte sich um 7,1 Prozent auf 131,6 (122,9) Millionen Euro. Die Zahlen liegen über den Erwartungen heimischer Analysten.

"Schöner Batzen" wurde investiert

"Wir haben viel verdient", sagte Konzernchef Wilhelm Hörmanseder, und fast 140 Millionen Euro seien wieder investiert worden, "das ist ein schöner Batzen". Gelungen sei das gute Ergebnis trotz fehlender Konjunkturimpulse in Europa, sagte Hörmanseder. Knapp 59 Prozent seines Umsatzes erzielt der MM-Konzern in Westeuropa, 26 Prozent in Osteuropa. Aufträge habe es in beiden Divisionen - MM Karton und MM Packaging - "reichlich" gegeben.

Obwohl die Branche sehr wettbewerbsintensiv sei, habe man durch organisches Wachstum Marktanteile gewonnen, berichtete Hörmanseder. In der Packaging-Division habe man neue Standorte in Polen, Rumänien, der Türkei und Vietnam errichtet. Ab dem nächsten Quartal soll zum organischen Wachstum nach der bereits abgeschlossenen Großinvestition im Werk in Frohnleiten auch das neue Produkt "Foodboard" für kartonverpackte Lebensmittel beitragen.

Konzernchef Wilhelm Hörmanseder
Konzernchef Wilhelm Hörmanseder © Mayr-Melnhof

Langfristig werde man aber auch durch Akquisitionen wachsen, sagte Hörmanseder - vor allem in Wachstumsmärkten außerhalb Europas, aber auch selektiv in Europa, "wenn das Segment passt und wenn es eine interessante Ergänzung unseres heutigen Portfolios darstellt". In den Emerging Markets gehe es vor allem um Südamerika, wo man bereits in Chile und Kolumbien präsent sei. "Wenn da das eine odere andere Land noch dazukommt, dann werden wir uns sicherlich sehr dafür interessieren." In Asien sei man in Vietnam und Malaysia präsent, "auch Südostasien ist eine interessante Region für uns".

90 bis 100 Millionen Euro pro Jahr

Schwierig ist die Situation derzeit in Tunesien, wo MM derzeit zwei Werke hat: In der Hafenstadt Sfax im Osten des Landes und in Tunis. Das Werk in Sfax "läuft wie die gesamte tunesische Industrie auf halber Leistung", erklärte Hörmanseder. "Insbesondere der Osten Tunesiens leidet dramatisch unter dem Ausfall der libyschen Märkte."

Die Investitionen will Mayr-Melnhof auch heuer auf hohem Niveau halten. "Die Faustregel gilt nach wie vor, dass wir 50 Prozent unserer Cash Earnings in neue Maschinen investieren. Das entspricht strukturell bei uns in etwa der gesamten Abschreibung im Konzern." 90 bis 100 Millionen Euro würden jährlich investiert, "da sind uns noch nie die Ideen ausgegangen".

Für heuer habe man das Ziel, sowohl durch Neugeschäft als auch durch Marktanteilsgewinne weiter zu wachsen. "2014 war sehr erfreulich, und ich bin sehr froh, wenn das '15er wieder so gut wird wie das '14er."