Trotz schrumpfender Bevölkerungszahl in Kärnten, schwacher Konjunktur und niedriger Zinsen konnte die Kärntner Sparkasse im Vorjahr 1557 Kunden dazugewinnen. Konkret sind es jetzt 154.711. "Doch jeder Neukunde kommt im gesättigten Markt teuer", räumt Vorstandsdirektorin Gabriele Semmelrock-Werzer ein, die im Vorjahr die Vertriebsausgaben aufgestockt hat und die Betreuer wieder dezentraler arbeiten lässt.

Filial-Erneuerung

Auch wurden im Vorjahr drei Millionen Euro in Filial-Erneuerungen gesteckt. Das zahlt sich offenbar aus: Der Zinsertrag ist in Kärnten 2014 gestiegen - um elf Prozehnt auf 64,5 Millionen Euro. Auch die Provisionen nahmen zu - um zehn Prozent auf knapp 33 Millionen Euro. Der Betriebsertrag stieg um 8,5 Prozent auf 99 Millionen Euro. Das Betriebesergebnis stieg von 27 auf 28,4 Millionen Euro.

Heuer sind wieder drei Millionen Euro Investitionskosten in Kärnten vorgesehen.

Heuer Turnaround in Slowenien?

Die Situation für die slowenische Tochter, die Banka Sparkasse, sieht weniger gut aus. Noch immer macht das Institut mit derzeit 56.000 Kunden Verlust - im Vorjahr waren es 4,3 Millionen Euro. Zwar ist das Betriebsergebnis mit zehn Millionen Euro im grünen Bereich, doch das EGT ist nach wie vor im Minus. Es lag 2014 bei 3,8 Millionen Euro. Vorstandsdirektor Siegfried Huber ist sich sicher, dass 2015 der Turnaround in Slowenien zu schaffen sei. Noch seien 13 Prozent der Kredite notleidend. Huber: "Es ist für uns dennoch sinnvoll, in zwei Volkswirtschaften tätig zu sein bzw. auf zwei Beinen zu stehen. Wir wollen in Slowenien wachsen."

Die vorläufige Konzernbilanz:

86 Millionen Euro Zinsertrag, 128 Millionen Euro Betriebsertrag, 40 Millionen Euro Betriebsergebnis, und sechs Millionen Bilanzgewinn. Das EGT (Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit) konnte die Kärntner Sparkasse vervierfachen: von 2,7 Millionen Euro im Jahr 2013 auf nun knapp elf Millionen Euro.

Wie geht es weiter? "Wir wollen unseren Schwerpunkt als Bau- und Wohnsinanzierer ausbauen. Hier sind wir schon Marktführer", sagt Semmelrock-Werzer. Zudem will die Kärntner Sparkasse "erste Adresse für Wertpapiere" werden. In diesem Bereich sieht man Potenzial, nachdem das Depotvolumen 2014 um 32,5 Millionen Euro auf 851 Millionen Euro ausgebaut werden konnte.

Die Eigenmittelquote von derzeit 13,9 Prozent soll bis 2019 auf 15 Prozent erhöht werden.