Roger Federer gegen Rafael Nadal, Roger Federer gegen Novak Djokovic und Rafael Nadal gegen Novak Djokovic: Das waren die prägendsten Rivalitäten in den letzten zehn Jahren im Herrentennis. So langsam wird es Zeit, dass neue Rivalitäten entstehen, die auch einige Jahre andauern. Alexander Zverev gegen Dominic Thiem könnte solch eine sein. Den beiden wird zugetraut, dass sie in ferner und auch naher Zukunft nicht nur um Grand-Slam-Titel, sondern auch um die Nummer eins mitspielen können.

Größte Erfolge der beiden bislang auf Sand

Beim ATP-World-Tour-250-Turnier in München treffen Zverev und Thiem heute im Halbfinale erstmals aufeinander. Und man muss festhalten, dass sich beide auf ihrem derzeit besten Bodenbelag gegenüberstehen. Denn die größten Erfolge haben der 19-jährige Deutsche und der 22-jährige Österreicher bislang auf Sand gefeiert. Thiem gewann vier seiner fünf ATP-Titel auf der roten Asche und besiegte dieses Jahr in Buenos Aires den Sandplatzkönig Rafael Nadal. Sport1-Kommentator Sascha Bandermann, ehemals Nummer 323 im ATP-Ranking, ist begeistert von Thiem. „Er ist so ein geiler Spieler. Für mich gewinnt er in den nächsten fünf Jahren mindestens einmal die French Open“, sagte Bandermann gegenüber„Sportradio360“.

Auch Zverev scheint sich trotz seiner Körpergröße von 1,98 Metern auf Sand pudelwohl zu fühlen. Der 19-Jährige hat auf der ATP-Tour-Ebene bislang 34 Matches gewonnen, 14 davon auf der roten Asche. Zverev feierte seine größten Erfolge bislang auf Sand mit der sensationellen Halbfinalteilnahme am Hamburger Rothenbaum sowie zwei Challenger-Titeln in Braunschweig und Heilbronn. Gut möglich, dass sich Zverev und Thiem nicht nur um die Finalteilnahme in München duellieren, sondern in den nächsten Jahren vielleicht auch um den Titel bei den French Open. Eines wird aber womöglich nicht passieren: Dass sich die beiden genauso angiften wie Boris Becker und Thomas Muster. Zverev und Thiem kommen abseits des Platzes bestens miteinander aus und spielten 2014 beim Turnier in Wien gemeinsam Doppel – vielleicht auch nicht das letzte Mal.