Gespielt oder nicht gespielt, mit dieser Frage musste sich der niederösterreichische Fußballverband beschäftigen. Denn das Meisterschaftsspiel der 3. Klasse Mistelbach zwischen Kreuzstetten und Kettlasbrunn, das laut Spielbericht 1:0 geendet hatte, soll überhaupt nicht stattgefunden haben. "Wir haben diesbezüglich Anrufe bekommen", sagte NÖFV-Geschäftsführer Heimo Zechmeister wenige Tage nach dem Spiel.

Der Verband hatte daraufhin eine Stellungnahme beider Vereine verlangt, der Kontrollausschuß wollte dann entscheiden. Doch bis zum Machtwort des Verbandes ist es am Ende nicht gekommen. "Die beiden Vereine haben uns dann gesagt, sie haben nicht gespielt", sagt Zechmeister. Die Folge: Die Partie wurde 0:0 gewertet, die Mannschaften bekommen jedoch keine Punkte und eine Geldstrafe ist ebenso fällig.

"Das Spiel hat stattgefunden"

Doch wie konnte es überhaupt so weit kommen? Da an diesem Tag laut Verband ein Schiedsrichtermangel herrschte und kein Referee zu dem Spiel entsandt
werden konnte, hat Kreuzstettens Obmann-Stellvertreter
Franz Fallmann als Unparteiischer die Partie geleitet. Und der meinte noch eine Woche nach dem Spiel im Interview mit der Kleinen Zeitung: „Das Spiel hat stattgefunden." Und er erklärte auch, warum es auf beiden Seiten keine Spielerwechsel oder vergebene Karten gegeben hat. „Der Gegner hatte gar keine Spieler auf der Ersatzbank, bei uns war ein Wechsel nicht nötig. Und für Karten gab es auch
keine Notwendigkeit.“

SANDRA MATHELITSCH