Blauer Himmel und 17 Grad, in der Sonne gefühlt mehr als 20, so wurden die Bullen aus Salzburg in Villarreal empfangen, wo es heute darum geht, möglichst kein böses Frühlingserwachen zu erleben.
Aber man ist sehr wohl zuversichtlich, beim Tabellensechsten der spanischen Primera Division bestehen und sich so eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel in einer Woche erspielen zu können. Auch wenn der sehr prominente Gegner zuletzt zehn Heimspiele am Stück gewonnen hat, die jüngsten acht davon ohne Gegentreffer.


Die breite Brust der Bullen lässt sich aber durchaus erklären. Das Selbstbewusstsein ist dank der starken Gruppenphase ein „natürlich“ Gewachsenes, auch wenn Gegner wie Celtic Glasgow und Dinamo Zagreb keine ganz so großen Kaliber waren. Aber 16 Punkte in sechs Spielen muss man erst einmal holen und dabei 21 Tore erzielen. Gut, Kampl und Alan sind nicht mehr dabei, und daher ist’s vielleicht auch ein klein bisschen mehr der Zweck- denn der normale Optimismus. Und doch scheint ein passables Abschneiden denkbar.

"Kennen Stärken und Schwächen"

„Villarreal ist zu Hause enorm stark. Trotzdem ist mein Gefühl recht gut. Wir wissen genau, wo sie ihre Stärken und Schwächen haben“, sagt Trainer Adi Hütter. „Klar, sie spielen zu Hause und sind nicht zuletzt deshalb Favorit. Aber sie sind sicherlich unter Druck.“


Auch wenn es eher fraglich scheint, dass die Truppe von Trainer Marcelino Garcia ein Problem mit den Nerven haben wird, so hat sie eventuell eines mit den Bullen.
Deren Kapitän Jonatan Soriano beschreibt die Ausgangslage so: „Wir freuen uns sehr auf dieses Spiel. Wir wissen aber auch, dass es äußerst schwierig wird, denn Villarreal hat eine großartige Mannschaft und steht voll im Ligabetrieb.“ „Aber wer weiß“, so Massimo Bruno, der heute im linken Mittelfeld zum Einsatz kommen wird, „haben sie nur etwas mehr Rhythmus, wir dafür die weniger müde Beine?“


Die Salzburger sind in der Europa League bereits seit neun Auswärtsspielen ohne Niederlage. Und auch an Villarreal haben sie nur gute Erinnerungen. In der EL-Gruppenphase gab es 2009 unter Huub Stevens zwei Siege. „Es ist aber auch klar, dass die Mannschaft von damals mit der heutigen nicht mehr zu vergleichen ist“, meint Andreas Ulmer, der wie Verteidigerkollege Christian Schwegler und Christoph Leitgeb, der rechtzeitig für die Partie fit wurde, schon vor fünf Jahren dabei war.

ACHIM SCHNEYDER