Premierministerin Kamla Persad-Bissessar hatte dem Abgeordneten Warner zuvor vorgeworfen, Schimpf und Schande über den Karibikstaat gebracht zu haben. "Wir sind in den internationalen Fokus geraten. Aber nicht wegen guter Dinge, sondern aufgrund der Taten eines einzelnen Manns", sagte sie. Als Warner das Wort ergriff, verließ die Regierungschefin wutentbrannt das Parlament.

Die US-Justiz wirft den Ex-FIFA-Vize Korruption, Verschwörung sowie organisiertes Verbrechen vor und hat seine Auslieferung beantragt. Dem Vernehmen nach soll Warner Schmiedergeld vom späteren WM-Gastgeber (2010) Südafrika erhalten haben. Nachdem er in der vergangenen Woche kurzzeitig festgenommen wurde, befindet er sich nun gegen die Zahlung einer Kaution von 2,5 Millionen Dollar wieder auf freiem Fuß.

Warner soll 7 Mio. US-Dollar von Ägypten gefordert haben

Warner soll vor der Vergabe der WM 2010 auch von Ägypten - erfolglos - sieben Millionen US-Dollar (6,24 Mio. Euro) verlangt haben, um dem nordafrikanischen Land bei der Wahl für die Ausrichtung der WM 2010 zu helfen. Das sagte der frühere ägyptische Sportminister Aley Eddine Helal dem Sender ONTV in Kairo.

Nach Angaben von Helal hatte sich der Präsident des ägyptischen Fußball-Verbandes (EFA), El-Dahshori Harb, mit dem damals noch mächtigen Funktionär aus Trinidad und Tobago in den Vereinigten Arabischen Emiraten getroffen. Ägypten habe sich aber geweigert zu zahlen. "Ich haben mir nicht vorgestellt, dass die FIFA so korrupt war", sagte Helal. Er war damals Chef des Bewerbungskomitees seines Landes. 2004 erhielt Südafrika den Zuschlag für die WM 2010.

"Ich sagte dem EFA-Präsidenten, dass sich Ägypten nicht an einem solchen Verbrechen beteiligen könne. Ich informierte Ägyptens ehemaligen Geheimdienstchef, Omar Suleiman, der bestätigte, dass ich die richtige Entscheidung getroffen hatte", berichtete Helal weiter.

Der 72-jährige Warner gehört zu den Beschuldigten, gegen die die US-Justiz wegen Korruption, Verschwörung und organisierten Verbrechens ermittelt. Die USA fordern die Auslieferung Warners. Derzeit ist er in seiner Heimat nur auf Kaution in Höhe von 2,5 Millionen Dollar frei.