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Nach Empfehlung der Spielkalender-Kommission der FIFA soll die Weltmeisterschaft 2022 in Katar von 18. November bis 18. Dezember stattfinden. Der Termin von Jänner bis Februar ist deshalb vom Tisch, weil es der FIFA zu nahe an den Olympischen Winterspielen ist, die 2022 in Almaty oder Peking stattfinden. Außerdem soll das Turnier um einige Tage verkürzt werden.

Mit der Entscheidung, dass die WM im November/Dezember ausgetragen wird, kommt es auch zu einem Konflikt mit den großen europäischen Ligen. Der Spielplan muss in den Topligen angepasst werden. Auch die Spiele der Champions League müssen neu terminiert werden.

Die UEFA und die nationalen Verbände versuchen nun, eine finanzielle Entschädigung zu bekommen. "Diese Kosten können nicht durch die Klubs bezahlt werden. Wir sind nicht bereit, diese zu zahlen", sagt Karl-Heinz Rummenigge vom FC Bayern.

Jahresmeisterschaft als Lösung?

Gedankenspiel: Eine mögliche Lösung der Spielplanproblematik könnte eine Jahresmeisterschaft sein. Die nationalen Ligen würden beispielsweise im Jahr 2022 von Februar/März bis Oktober gespielt. Allerdings würde dann ein Loch zwischen dem Ende der Saison 2020/2021 (Mai) und dem Beginn der Saison 2022 (Februar/März) aufreissen, das nur mit bedeutungslosen Freundschaftsspielen und/oder Turnieren gefüllt werden könnte. Auch nach der WM würde bis zum Beginn des normalen Spielbetriebs der Ligen (Juli/August 2023) eine große Lücke klaffen. Alles in allem steht also noch viel Arbeit bevor.

Georg Pangl, Ex-Bundesliga-Vorstand und mittlerweile Generalsekretär der EPFL (europäischen Profi-Fußball-Ligen), hat sich via Twitter zu Wort gemeldet:

Premier-League-Boss Richard Scudamore sagte der BBC: "Das ist sehr enttäuschend. Es ist die falsche Entscheidung. Wir sind von der UEFA im Stich gelassen worden." Die endgültige Entscheidung über den Spieltermin fällt im Rahmen einer Sitzung am 19. und 20. März.

Freude bei FIS-Präsident

Der Präsident des Internationalen Skiverbandes (FIS), Gian Franco Kasper, hat erleichtert auf den Terminvorschlag der FIFA-Task-Force reagiert. "Wir sind erfreut, dass der Vorschlag der FIFA, die WM Ende 2022 auszutragen, nicht mit Olympia kollidiert", sagte Kasper am Dienstag bei den Nordischen Ski-Weltmeisterschaften in Falun.

Die Auswirkungen auf die Ski-Weltcups in dem betreffenden Zeitraum seien derzeit nicht absehbar, weil es noch keinen Terminkalender für die Winter-Saison 2022/23 gebe, erklärte Kasper.