Es hat sich schleichend angekündigt. Das vorzeitige Ende des KAC-Engagements von Oliver Setzinger. Nicht, weil der Wiener von den Graz 99ers seit Wochen ein unterschriftfertiges Angebot für drei Jahre vorliegen hat. Bisher konnte sich der Stürmer nur knapp dazu äußern: "Das stimmt."

Bis zum Saisonende 2017 hätte der Vertrag bei den Rotjacken laufen sollen. Allerdings zogen die Klagenfurter die, im Setzinger-Vertrag bis Ende März verankerte Ausstiegsklausel (ein Buy-out ist für den KAC dennoch fällig). Bereits während der Saison wechselten sich Licht und Schatten ab, nicht immer präsentierte sich der 32-Jährige von seiner besten Seite. Allerdings brachte es der Ex-Team-Stürmer auf bemerkenswerte 51 Scorerpunkte (16 Tore, 35 Assists) sowie sechs weitere Punkte im Play-off (2 Tore, 4 Assists).

Der neue Trainer Mike Pellegrims ist für das neue Kaderkonzept verantwortlich. Offiziell bestätigt wurde der Belgier zwar noch nicht. Auch weil er mit Grizzlys Wolfsburg derzeit im DEL-Play-off steht. Blickt man jedoch auf den aktuellen Kader der Niedersachsen vermisst man ähnlich schillernde Spieler gänzlich. Stattdessen versucht der Belgier mit Chef-Trainer Pavel Gross ein starkes Kollektiv zu forcieren.

Große Verbitterung hegt Setzinger aufgrund dieser Entscheidung jedoch nicht: "Es war für mich wenig überraschend", sieht der Wiener die Situation gelassen. Seine oberste Intention sei es nun einen Vertrag für kommende Eishockey-Saison zu erhalten. Zum Graz-Angebot gibt es Interesse von zwei weiteren EBEL-Klubs.

Thomas Pöck vor Abschied

Während die Rotjacken bei Setzinger ein klares Statement gesetzt haben, wirkt die Lage bei KAC-Kapitän Thomas Pöck ungleich diffiziler. Auch weil sein Vertrag mit Saisonende ausgelaufen ist. Zu einer Vertragsverlängerung soll es aber nicht kommen, ein entsprechendes Angebot ist ausgeblieben. Es scheint, dass Pöck zum jetzigen Zeitpunkt in den Planungen der Rotjacken keine Rolle mehr spielt.

Wohl aus zwei Gründen: Einerseits herrschten bereits während der Saison gröbere Spannungen zwischen dem Ex-NHL-Spieler und Rotjacken-Manager Pilloni. Zudem sank in der vergangenen Spielzeit Pöcks Produktivität. Im Grunddurchgang heimste er 25 Scorerpunkte (statt 32 im Vorjahr) ein. Dazu gesellte sich ein -7 in der Plus/Minus-Statistik.

Eine offizielle Stellungnahme gibt es von beiden Seiten nicht. Allerdings hat sich der Verteidiger schon bei seinen KAC-Kollegen verabschiedet.

MARTIN QUENDLER