Die russische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben erstmals Stellungen der jihadistischen Organisation "Islamischer Staat" (IS) in der weltberühmten syrischen Ruinenstadt Palmyra (Tadmor) bombardiert. Eine "Verteidigungsposition" und eine Luftabwehrbatterie seien dabei zerstört worden, teilte das russische Verteidigungsministerium am Montag mit.

Das syrische Staatsfernsehen hatte schon Anfang Oktober von russischen Luftangriffen in und um Palmyra berichtet, das hatte Moskau aber dementiert. Die IS-Extremisten hatten Palmyra, dessen Ruinen zum Weltkulturerbe zählen, am 21. Mai erobert und seitdem zahlreiche Tempelanlagen in Schutt und Asche gelegt. Zudem exekutierte die radikalislamistische Miliz zahlreiche Einwohner.

Insgesamt bombardierte die russische Luftwaffe nach Ministeriumsangaben in den vergangenen zwei Tagen 237 "terroristische" Ziele in fünf syrischen Regionen. Am Rande von Aleppo sei ein Lager für Kämpfer aus dem Ausland getroffen worden, in Harasta zehn Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Damaskus sei ein Granatenlager zerstört worden. Zu den Zielen gehörte demnach auch ein Kommandoposten der mit der Al-Kaida verbündeten Al-Nusra-Front, die gegen die IS-Jihadisten und gegen die Truppen des syrischen Präsidenten Bashar al-Assad kämpft. Angaben über Opfer der Angriffe wurden nicht gemacht.

Russland hatte Ende September erstmals Ziele in Syrien angriffen. Nach Angaben der Regierung in Moskau zielen die Angriffe auf die IS-Extremisten und andere "terroristische" Gruppen. Die USA und ihre Verbündeten werfen Moskau vor, auch gemäßigte Gegner Assads ins Visier zu nehmen.