Worüber die "Kleine Zeitung" bereits im Vorfeld berichtet hatte, ist nun offiziell: Der iranische Außenminister Mohammed Javad Zarif wird an der Syrien-Konferenz in Wien am Freitag teilnehmen. Das verlautbarte das Außenministerium in Teheran am Mittwoch laut der offiziellen Nachrichtenagentur ISNA. Der Iran wird in Wien nicht nur auf Russland und die USA treffen, sondern auch auf seinen Erzfeind Saudi-Arabien.

Während die Regierung in Teheran das Regime von Bashar al-Assad stützt, versorgt Riad verschiedene Rebellengruppen mit Waffen. Neben den beiden Regionalmächten sollen auch Vertreter des Irak, Ägyptens und des Libanon an der Konferenz teilnehmen, hieß es zuvor aus dem russischen Außenministerium.

In der syrischen Opposition regt sich indes Widerstand gegen eine Teilnahme des Iran an den Außenminister-Gesprächen am Freitag. Dies würde einer politischen Lösung des Konflikts zuwiderlaufen, sagte der Vize-Präsident der Syrischen Nationalen Koalition, Hischam Marwa, am Mittwoch dem Sender Al-Arabiya.

Die Regierung in Teheran werde das Ziel haben, Assad an der Macht zu halten. "Die Einmischung des Iran war und ist immer noch dazu geeignet, eine politische Lösung zu blockieren." Die Koalition mit Sitz in der Türkei hat wenig direkten Einfluss auf die Rebellengruppen in Syrien, die seit vier Jahren gegen Assad kämpfen. Kritiker werfen ihr vor, von Saudi-Arabien und Katar gesteuert zu werden.

Nach derzeitigem Stand werden nun also Vertreter der USA, Großbritanniens, Deutschlands, Frankreichs, Saudi-Arabiens, sowie aus der Türkei, aus Ägypten, aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, Katar, Irak, Libanon, Russland, aus der EU sowie Jordanien - und eben aus dem Iran diskutieren und verhandeln.

Bereits letzten Freitag traf Kerry seinen russischen Amtskollegen Lawrow sowie die Chefdiplomaten der Türkei und Saudi-Arabiens im Hotel Imperial. Das Ziel des neuerlichen Treffens sei es, heißt es in Washington, einen gemeinsamen Rahmen für eine politische Lösung des Bürgerkrieges zu finden.