Im Ringen um Lösungen in der Flüchtlingskrise hat US-Präsident Barack Obama der deutschen Regierung den Rücken gestärkt. Ein Land allein könne diese Krise nicht bewältigen, sagte Präsidentensprecher Josh Earnest am Montagabend vor Journalisten auf die Frage nach dem Vorgehen Deutschlands. Andere europäische Länder müssten auch ihren Teil bei der Aufnahme weiterer Flüchtlinge übernehmen.

"Es ist Zeit für andere Länder, ebenfalls vorzutreten", sagte er. Die USA prüfen demnach derzeit, was sie selbst noch zusätzlich tun können.

10.000 Syrer sollen aufgenommen werden

Die USA hatten kürzlich die Aufnahme von mindestens 10.000 syrischen Flüchtlingen angekündigt. Angesichts der Flüchtlingskrise in Europa war die US-Regierung zunehmend unter Druck geraten, mehr Flüchtlinge aus Syrien ins Land zu lassen.

Obama warnte derweil auch vor Anti-Einwanderungs-Äußerungen im Vorwahlkampf der Republikaner in den USA. Dies sei "unamerikanisch", sagte der Präsident bei einem Besuch in der Stadt Des Moines in Iowa. Die meisten US-Bürger hätten ihre Vorfahren außerhalb der USA.

Obama zielte damit offenbar - ohne ihn beim Namen zu nennen - auf den republikanischen Präsidentschaftsbewerber Donald Trump, der unter anderem mit Tiraden gegen mexikanische Einwanderer für Schlagzeilen gesorgt hatte.