500 Polizisten wurden mobilisiert, um bei "Paris Plages" am Seine-Ufer Übergriffe und Ausschreitungen zu verhindern. Politiker von Linkspartei und Kommunisten hatten angesichts von Israels Palästinenser-Politik eine Absage des Tel Aviv gewidmeten Tags gefordert. Pro-palästinensische Gruppen riefen im Vorfeld zu Störaktionen auf und wollen am Seine-Ufer eine Gegenveranstaltung mit dem Namen "Gaza Plage" abhalten.

Erhitzte Gemüter

Die Veranstaltung "Tel Aviv sur Seine" (Tel Aviv an der Seine) sorgt schon seit Tagen für erhitzte Gemüter: Paris widmet in diesem Jahr einen Tag von "Paris Plages" der israelischen Küstenstadt - in den vergangenen Jahren waren bereits andere Städte Gast bei dem jeden Sommer organisierten Stadtstrand. Auf dem Programm standen am Donnerstag unter anderem Musik, kulinarische Spezialitäten und Strandspiele aus Israel.

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Politiker von Linkspartei und Kommunisten kritisierten die Wahl Tel Avivs aber wegen Israels Vorgehen in den palästinensischen Gebieten. Sie verwiesen unter anderem auf die blutige Gazaoffensive im vergangenen Sommer.

"Weltoffen und tolerant"

Die sozialistische Bürgermeisterin Anne Hidalgo hielt an dem Ereignis aber fest, Unterstützung erhielt sie dabei von Frankreichs Premierminister Manuel Valls. Hidalgo lobte unter anderem Tel Aviv als weltoffene und tolerante Stadt, die nicht mit der Politik von Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu in einen Topf geworfen werden dürfe.

Hunderte Polizisten sichern
Hunderte Polizisten sichern "Paris Plages" © APA/EPA/ETIENNE LAURENT

Polizisten kontrollierten am Donnerstag bei "Paris Plages" die Taschen von Besuchern. Eingesetzt wurden auch Metalldetektoren. Seit den radikalislamistischen Anschlägen vom Jänner auf die Satirezeitung "Charlie Hebdo" und einen jüdischen Supermarkt herrscht im Großraum Paris die höchste Terrorwarnstufe, es gelten strenge Sicherheitsmaßnahmen.

In Frankreich leben sowohl die größte muslimische als auch die größte jüdische Gemeinde Europas. Bei Protesten gegen Israels Gazaoffensive im vergangenen Sommer kam es in Paris und seinen Vorstädten teilweise zu gewaltsamen Ausschreitungen, bei denen auch Israel-feindliche Parolen gerufen wurden.