Der griechische Wirtschaftsminister George Stathakis sieht nur noch wenige offene Punkte im Schuldenstreit mit den Gläubigern. "Es gibt noch zwei oder drei sehr spezielle Themen", sagte Stathakis am Mittwoch dem Fernsehsender Mega TV. "Drei von 50 Maßnahmen, über die man einig geworden ist."

Demnach gehören zu den Knackpunkten eine langfristige Schuldenerleichterung und Ausnahmen von der Mehrwertsteuer für griechische Inseln. Er rechnet beim EU-Gipfel mit einer Einigung, die von der Syriza-Partei von Ministerpräsident Alexis Tsipras mitgetragen werde. "Ich denke, dieses ausgewogene Angebot ist vertretbar für Syriza und die griechische Gesellschaft", sagte der Minister.

Österreichs Finanzminister Hans Jörg Schelling warnte derweil vor einem Scheitern der Verhandlungen. Gebe es bis Sonntag keine echte Lösung, seien die Folgen nicht abschätzbar, sagte Schelling.

Bis zur Tagung der Euro-Finanzminister heute Abend wollen die EU-Kommission, die Europäischer Zentralbank (EZB) und der Internationale Währungsfonds (IWF) die Reformvorschläge der Regierung in Athen prüfen. Am Donnerstag und Freitag folgt ein EU-Gipfel. Gelingt keine Einigung, verfallen die Milliarden aus dem in einer Woche ablaufenden Hilfspaket - damit stünde eine Staatspleite kurz bevor.