Der Papst hat am Samstag im Vatikan den palästinensischen Präsidenten Mahmoud Abbas getroffen. Das 20 Minuten lange Treffen erfolgte vor dem Hintergrund der Anerkennung Palästinas als Staat durch den Vatikan in einem neuen bilateralen Abkommen in dieser Woche. Abbas zeigte dem Papst gegenüber seine "große Zufriedenheit" mit der Anerkennung Palästinas durch den Vatikan, wie der Vatikan mitteilte.

"Seien Sie ein Engel des Friedens", sagte Franziskus zu Abbas. Anlass des Besuchs ist die Heiligsprechung zweier Ordensfrauen aus Palästina am Sonntag. Bei dem Treffen mit dem Papst wurde der Friedensprozess in Israel diskutiert. Der Papst äußerte die Hoffnung, dass wieder direkte Verhandlungen aufgenommen werden können. Wichtig sei, eine dauerhafte Lösung zu finden. Der Papst und Abbas hoben auch die Bedeutung des interreligiösen Dialogs hervor, wie der Vatikan mitteilte.

Der Vatikan wird Palästina in einem neuen Abkommen als Staat anerkennen. Am Mittwoch trafen sich Unterhändler beider Seiten in Rom, um einen bilateralen Vertrag fertigzustellen. Der müsse nun nur noch unterzeichnet werden, teilte der Vatikan mit. In dem Dokument, das die Details zum Status der katholischen Kirche in Palästina regeln soll, ist ausdrücklich vom "Staat Palästina" die Rede.

Inoffiziell spricht der Vatikan seit längerem von einem eigenständigen Staat Palästina. Bisher haben weltweit etwa 135 Länder Palästina als souveränen Staat anerkannt. Die meisten westlichen Länder vertreten die Auffassung, dass ein palästinensischer Staat erst nach einer Friedenslösung mit Israel anerkannt werden sollte.