Griechenland steht nach Angaben der Regierung nicht kurz vor einer Zahlungsunfähigkeit. Der Staat könne seinen anstehenden Zahlungsverpflichtungen nachkommen, sagte der stellvertretende Finanzminister Dimitris Mardas am Freitag. "So wie es derzeit aussieht, werden wir das zahlen, was wir zahlen müssen. Nach den Daten, die uns vorliegen, reicht das Geld aus."

Die Aussage steht im Widerspruch zu zahlreichen Äußerungen anderer hoher griechischer Politiker. Der Innenminister hatte etwa erklärt, Griechenland werde kommende Woche die fällige Ratenzahlung an den Weltwährungsfonds (IWF) nicht leisten, ehe die Beamtengehälter und die Pensionen ausbezahlt sind. Das war als ungeheuerliches Ultimatum an die Geldgeber aufgefasst worden.

Rückzahlung

Das Athener Finanzministerium hatte am Vortag in einer Pressemitteilung Medienberichte dementiert, wonach dem griechischen Staat am 9. April das Geld ausgehen werde. Griechenland muss dann dem IWF eine Rückzahlung von rund 450 Mio. Euro leisten.

"Uns interessiert, dass wir unseren Zahlungsverpflichtungen pünktlich nachkommen", sagte Mardas dem TV-Sender Ant1. "Und bisher sind die Dinge gut gelaufen." Die Verhandlungen mit den Geldgebern könnten dazu führen, dass die Liquidität auf Dauer gesichert werde. Die Szenarien von einem möglichen Austritt Griechenlands aus der Eurozone seien eine "Scheinrealität".