Deutschland hat alle Forderungen Griechenlands aus dem Zweiten Weltkrieg entschieden zurückgewiesen. "Die Frage von Reparationen und Entschädigungszahlungen ist rechtlich und politisch abgeschlossen", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Mittwoch in Berlin.

Ein Sprecher des Finanzministeriums sagte, für die deutsche Regierung falle auch eine 1942 von Deutschland verhängte Zwangsanleihe aus dem Jahr 1942 unter das Kapitel Reparationen. "Und dieses Kapitel ist für uns rechtlich und politisch abgeschlossen", sagte er. Es gebe auch keine Gespräche mit der griechischen Regierung darüber. Das Thema sei weder in den Gesprächen zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel und Ministerpräsident Alexis Tsipras noch zwischen Finanzminister Wolfgang Schäuble und dessen Kollegen Yanis Varoufakis angesprochen worden, sagten die Sprecher.

Tsipras hatte Deutschland am Dienstag erneut aufgefordert, eine Milliardenzahlung an Reparationen und Entschädigungen zu leisten. Auch die Vorsitzende der deutsch-griechischen Parlamentariergruppe im Bundestag, Annette Groth (Linkspartei), forderte im Reuters-Interview die deutsche Zahlung von elf Milliarden Euro.

Seibert rief die Regierung in Athen auf, den Blick nicht in die Vergangenheit, sondern die Probleme der Gegenwart und die zukünftige Zusammenarbeit zu richten. Der Streit habe aber von deutscher Seite keine Auswirkungen auf die Gespräche mit Griechenland über weitere Hilfen der Eurogruppe.