In einer Marathon-Sitzung mussten der griechische Regierungschef Alexis Tsipras und Finanzminister Yanis Varoufakis in der Nacht auf Donnerstag den
Abgeordneten der linken Partei Syriza Rede und Antwort stehen. Fast elf Stunden lang debattierten die Beiden mit den Abgeordneten über die zu Wochenbeginn getroffenen Vereinbarungen mit der Eurogruppe. Zum Abschluss hatten die Syriza-Abgeordneten mehrheitlich für die Vereinbarung gestimmt.

Vor allem der linke Flügel von Syriza hatte nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur Bedenken über die jüngste Vereinbarung zwischen Athen und seinen Gläubigern geäußert. Die Reformliste, die Varoufakis in Brüssel vorgelegt habe, weiche von den Wahlversprechen der Syriza ab, bemängelten mehrere Abgeordnete.

Tsipras will die nötigen Reformen in seinem Land rasch in die Tat umsetzen. Nur so werde das Land gegenüber seinen EU-Partnern Glaubwürdigkeit zurückgewinnen, sagte Tsipras bei der Sitzung mit den Syriza-Abgeordneten. "Wir haben einen Schritt gemacht. Die
Situation ist schwierig", sagte der linke Politiker zur Einigung mit den anderen Euro-Ländern über eine Verlängerung des Hilfsprogramms. Athen müsse seine Partner überzeugen, "dass Griechenland die nötigen Einschnitte in schwierigen Bereichen vornehmen will."

In Berlin hat die Unionsfraktion derVerlängerung des Griechenland-Hilfsprogramms um weitere vier Monate zugestimmt. Einen Tag vor der Bundestagsabstimmung gab es nach Angaben von Teilnehmern in einer Sondersitzung der Fraktion am Donnerstag 22 Nein-Stimmen und fünf Enthaltungen.