Nach dem islamistischen Anschlag auf ein Urlauberhotel in Tunesien mit 39 Toten sind nach Angaben der tunesischen Behörden bisher zehn der Toten identifiziert worden. Es handle sich um acht Briten, eine Belgierin und einen Deutschen, sagte Naoufel Somrani vom tunesischen Gesundheitsministerium am Samstag der Nachrichtenagentur AFP.

Weitere 39 Menschen seien bei dem Anschlag im Urlaubsort Sousse am Freitag verletzt worden, darunter vor allem Briten, Deutsche und Belgier. Der britische Premierminister David Cameron warnte am Samstag, seine Landsleute müssten sich darauf einstellen, "dass viele der Getöteten Briten waren". Österreicher sind weder unter den Toten noch unter den Verletzten, wie Außenministeriumssprecher Martin Weiss am Samstag gegenüber der APA sagte.

Die Identifizierung der Toten sei schwierig, erklärte das tunesische Ministerium. Die meisten Opfer seien am Strand oder am Swimmingpool des Hotels getötet worden, wo sie Badekleidung trugen und keine Papiere bei sich hatten.

Leere Flugzeuge

Die Reiseveranstalter sind nun dabei, alle Touristen, die das Land verlassen wollen, zurückzuholen. Entgegenkommend dabei ist, dass am Samstag ohnehin "Schichtwechsel" ist. Was dazu führt, dass die Flieger aus Tunesien voll sind, zurück in das Land jedoch weitgehend ohne Passagiere fliegen werden. Dazu Kathrin Limpel, Sprecherin von TUI: "Wir bieten allen Kunden bis 15. September kostenfreie Umbuchung oder Stornierung an. Von gestern auf heute haben sehr viele davon Gebrauch gemacht. Wir gehen davon aus, dass in den Flugzeugen Richtung Tunesien kaum noch Passagiere sein werden."

Die Flieger sollen dennoch wie geplant starten, da ja die Flugkette nicht unterbrochen werden soll und in Tunesien weitere Urlauber auf ihre Ausreise warten.

Ein Attentäter war am Freitag auf das Gelände des bei europäischen Touristen beliebten Hotels Riu Imperial Marhaba in Port el Kantaoui bei Sousse eingedrungen und hatte mit einem Maschinengewehr 38 Urlauber erschossen, bevor er selbst getötet wurde. Die islamistische Miliz Islamischer Staat (IS) bekannte sich im Internet zu dem Anschlag.